Skip to content


Ein Nachmittag in Shanghai - Pudong

Nein, ich habe mir nicht wirklich diesen Wohnort selber ausgesucht. Ich lebe in Shanghai, weil mein Mann hier eine gute Arbeit hat. Und ich versuche das Beste daraus zu machen und diese Stadt positiv zu fuehlen.

Manchmal faellt mir das mehr und manchmal weniger leicht. Kuerzlich habe ich - trotz Grippe - einer sympathischen Journalistin das Geschaefts und Ausstellungsviertel in Pudong gezeigt. Wir sassen im 54ten Stock des Grand Hyatt und schauten bei leiser Backroundmusik mit Buffet auf das im Nebel vor sich hindampfende Shanghai. Wie habe ich diesen Ausblick noch vor zehn Jahren genossen! Damals war das Grand Hyatt noch das hoechste Hochhaus in Pudong. Ich geniesse den Ausblick immer noch. Aber inzwischen trauer ich auch um die verlorene Lebendigkeit, die so ein immer perfekteres Geschaeftsviertel mit sich bringt.

img_0474
das neue Welt Finanz Zentrum, der sogenannte Flaschenoeffner..

Heute wurde in der Shanghai-Daily die prozentuale Krebs Rate der Stadt preisgegeben: 1.56 Prozent aller Shanghaier leiden an Krebs, wobei der Lungenkrebs die haeufigste Variante ist. Wen wunderts auch. Warum das ausgerechnet jetzt wohl so oeffentlich in der Zeitung steht? Vielleicht erwarten die Behoerden einen Anstieg der Krebsrate nach Fukushima? Wer weiss. Irgendwie wirken solche Fakten ja immer etwas einschuechternd auf mich. Dabei sei diese Krebsrate fuer eine Industrie Nation angeblich ganz normal. Doch in China ist die Rate relativ hoch. Und ich weiss auch, warum: Stress macht krank. Und der allgemeine Stress ist hier in den letzten Jahren extrem angestiegen.

Inzwischen wird in Pudong der dritte Mega – Wolkenkratzer gebaut, gleich neben dem Grand Hyatt (Jin Mao) und dem Flaschenoeffner (Weltfinanz Center), der ja auch ganz neu ist. Ausserdem gibt es seit einigen Jahren – und das ist mal wirklich toll – ein neues Kunst Zentrum am Central Park mit phantastischen Konzertsaalen. Als wir vor 12 Jahren nach Shanghai kamen, war noch nichts von alledem – nicht einmal der Central Park!

Und vor zwoelf Jahren waren die wenigen, bereits vorhandenen Highways lotterleer! Jetzt steht man in Shanghai taeglich im Stau. Die massenweise zur Arbeit radelnden Fahrraeder sind fast verschwunden, stattdessen bricht die Stadt mit der sich taeglich vergroessernden Blechlawine bald auseinander. Man kann zur Hauptverkehrszeit kaum noch durchatmen.

Muss ich extra betonen, dass mir die Fahrraeder und Mopeds viel besser gefallen haben als die Autos?

img_0476
hier ein seltener Moment ohne Autos auf dem Bild.

Posted in Alterserscheinungen, China spezial, Gesundheit und Essen, Shanghai, my home.

Tagged with , , , , , , , , , , , , , , , .


Ein Versuch die fehlende Allgemein - Bildung nachzuholen?

Wie die Shanghai-Daily schreibt, bieten Shanghaier Universitaeten neben dem normalen Lehrplan neuerdings auch Kurse in Sexualkunde, abstrakter Kunst, Konversation, „Liebe und Ehe“, „wie finde ich eine Freundin“, gesundes Leben, Edelstein und Schmuck Kunde und Kurse zu vielen anderen Lebenshilfe Themen an.

Das scheint wohl noetig zu sein, weil die Jugendlichen sonst oft nur wenig Moeglichkeit haben ausserhalb der Schule Lebenserfahrung zu sammeln. Eigentlich erschreckend wie voll gepackt der Tagesablauf zum Beispiel bei den hiesigen Schuelern ist. Von morgens frueh bis nachmittags um fuenf in der Schule, muessen sie dann abends auch noch Hausaufgaben machen. Am Wochenende und in den Ferien werden oft extra Kurse besucht. Freie Zeit zur Selbstgestaltung gibt es nur in seltenen Ausnahmen.

Doch auch, wenn es vielleicht auf den ersten Blick erschreckend ist, dass diese Kurse an den Universitaeten ueberhaupt noetig sind, so sind sie doch vorallem ein Fortschritt. Sich mit Kunst zu beschaeftigen oder ueber Liebe und Freundschaft zu sprechen ist ein Grundbeduerfniss aller jungen Menschen. Und es ist gut, wenn dann wenigstens an der Universitaet an diese Dinge gedacht wird.

Aber es zeigt mir auch, dass die Menschen hier laenger Kinder bleiben als zum Beispiel in Deutschland. Sexualkunde stand bei uns im Gymnasium schon in der sechsten Klasse auf dem Stundenplan. Da war ich gerade mal zwoelf und habe mich noch nicht wirklich fuer dieses Thema interessiert. Aber an der Universitaet waere es bei mir zu spaet gewesen.

Posted in China spezial, Freiheit, Kindheit, Kulturunterschiede, Shanghai.

Tagged with , , , , , , , , , .


Noch ist mein Seelenkaese unbezahlbar!

Aber dafuer habe ich es endlich geschafft, den Like Button fuer Shanghai-Megabreit zu installieren. Wenn Euch also mein musikalisches Geseufze ueber Isolation, Strahlenbelastung und Co gefaellt, koennt Ihr mir zwar keine Cents ueberweisen, aber Likes aufs Facebook druecken. Wobei ich beides ganz gut gebrauchen koennte ….

Posted in Blockempfehlungen, Computer und Internet, Deutsche in Shanghai, Deutschland, Frauen, Freiheit, Shanghai, Uncategorized, my home.

Tagged with , , , , .


Zukunftsmusik: bezahlte Selbstbespiegelung!?

Gerade habe ich durch den Link einer Facebook Freundin zu dem Thema Socialpayment und Crowdfunding gefunden und in diesem Artikel auch noch voller Ueberraschung gelesen, dass offensichtlich Selbstbespiegelung, Polarisierung und Polemik in der Bloggerwelt die Aufmerksamkeit ganz besonders erregen:

„So entspricht die Nutzung von Social Payments ganz analog den Aufmerksamkeitsökonomien der Blogosphäre – Polarisierung und Polemik und Selbstbetrachtung führen zu vielen Links, vielen Klicks und viel Einnahmen mit Social Payments.“

Tja, Leute! Zumindest mit Selbstbespiegelung kann auch ich gerne dienen und bei dem Gedanken daran fuer meinen Seelenkaese in Zukunft auch noch bezahlt zu werden, wird mir ja ganz warm ums Herz!

Und ich habe mich immer bemueht moeglichst sachlich zu bleiben. Wie konnte ich nur!

Posted in Alterserscheinungen, Blockempfehlungen, Computer und Internet, Deutschland, Fettnaepfchen, Literatur, Uncategorized, my home.

Tagged with , , , , , , , , .


Facebook und Baidu in China

Wie ich heute in der Shanghai Daily gelesen habe, wird nun Baidu, die wichtigste Suchmaschine im chinesischen Internet, ein Joint Venture mit Facebook gruenden und ein soziales Netzwerk in China etablieren, dass zwar wie Facebook ist, aber von der internationalen Facebook Variante doch getrennt.

Okay, in China hatten wir bisher Kaixin Wang und einige andere Seiten, die im Grunde Facebook Kopien sind, die aber nur in chinesischer Sprache benutzbar und auch nicht mit internationalen Seiten kombinier oder verlinkbar sind. Nun soll noch so eine chinesische Variante von Facebook dazukommen, aber wieder nur national auf China beschraenkt. Macht das Sinn?

Der Reiz von Facebook besteht ja gerade in seiner internationalen Komponente! Auf Facebook kann ich mit meinen Deutschen, Afrikanischen, Amerikanischen und Indonesischen Freunden gleichermassen surfen und mir fuer mein persoenliches Facebook Outfit die Sprache raussuchen, die ich am liebsten spreche. Gerade dieser Vorteil macht Facebook zu einer der wichtigsten Networking Seiten, genau wegen dieser internationalen Komponente ist Facebook doch so beliebt.

Da verzeiht man seinen Betreibern sogar Fehler beim Datenschutz und andere unangenehme Vorkommnisse, denn irgendwo brauchen wir diese internationale Kommunikations Plattform.

Besser als noch so ein nationales Netzwerk in China zu etablieren, faende ich es, Facebook in China wieder zu erlauben. So wie vor etwa drei Jahren, als ich auch noch in China ganz normal Facebook benutzen konnte. Damals waren einige meiner chinesischen Freunde auch auf Facebook. Das war uebrigens besonders schoen fuer die Chinesen, die im Ausland lebten und die damals mit Hilfe von Facebook Kontakt zu ihren Freunden und ihren Familien in China pflegen konnten.

Posted in Auslaender, China spezial, Computer und Internet, Freiheit, Konflikte, Politik, Shanghai, my home.

Tagged with , , , , , , , , , .


Die Expats und ich: ein wichtiger Unterschied

Der wichtigste Unterschied zwischen den „normalen“ Expats und mir ist vor allem die Dauer des Aufenthalts. Waehrend die Expats nur fuer eine begrenzte Zeit (meistens zwei bis fuenf Jahre) in Shanghai leben, ist mein Aufenthalt fuer immer und unbegrenzt.

Am Anfang war mir das noch nicht so bewusst, doch als dann eine Freundin nach der anderen zurueck ging in ihr eigenes Land, habe ich gemerkt, dass ich hier nur gluecklich werden kann, wenn ich mir gute Freunde unter den Einheimischen suche.

Integration ist sehr wichtig, sobald man kein Gast fuer begrenzte Zeit mehr ist. Doch, da bin ich in Shanghai eine Ausnahme mit meiner Situation. China ist kein Einwanderungsland und ist auf Auslaender wie mich ueberhaupt nicht eingestellt. Es gibt nicht nur keine Hilfe bei der Integration, es ist sogar umgekehrt: Man will wahrscheinlich gar nicht, dass sich die Auslaender hier wirklich integrieren.

Als Auslaender ist man hier immer noch etwas besonderes. Auf der einen Seite haben wir sozusagen „Idiotenfreiheit“. Wir koennen uns mehr leisten als die Durchschnitts Chinesen und man verzeiht uns auch eher, wenn wir uns ungeschickt, zu direkt oder sonst irgendwie daneben benehmen. Doch dafuer werden wir, beziehungsweise die Umstaende, die wir bereiten, auch „gefuerchtet“. So behandelt man uns normalerweise grundsaetzlich anders als „normale“ Menschen.

Ich denke, fuer die normalen Expats sind solche Probleme gar nicht erwaehnenswert. Wer nur kurze Zeit in einem Land ist, kommt gar nicht auf die Idee, sich nicht immer als Auslaender fuehlen zu wollen!

Waere ich hier nur fuer eine begrenzte Zeit – so etwa zwei Jahre – wuerde ich mich anders verhalten, als ich das jetzt tue. Ich wuerde dann vielmehr die Vorteile geniessen, die mir so ein „verlaengerter Urlaub“ bietet und mich nicht immer verzweifelt darum bemuehen, ein sinnvolles Mitglied dieser Gesellschaft zu werden.

Bei nur zwei bis fuenf Jahren Auslands Aufenthalt steht Sightseeing auf Platz Nummer eins. Moeglichst viel machen, was man sonst in einem „normalen“ Leben zu Hause nicht machen kann. Und in dieser Situation sind die meisten Expats hier.

Doch bei JP und mir? Wir haben kein anderes zu Hause. Unser `zu Hause` ist Shanghai! Das ist doch etwas ganz anderes.

Posted in Auslaender, China spezial, Deutsche in Shanghai, Fettnaepfchen, Frauen, Freiheit, Konflikte, Kulturunterschiede, Shanghai, my home.

Tagged with , , , , , , , , , , , .


Mein Ghetto Komplex

Ja, da wundert man sich. Was bei anderen das Gefuehl von Luxus und angenehmem Leben ausloest, bewirkt bei mir ein Gefuehl von Sinnlosigkeit und Isolation.

So koennen sich einige meiner Bekannten im Sommer tagelang an den Pool legen. Ich mache das aeusserst selten.

Auch, wenn ich mir ein Taxi leisten koennte, benutze ich fast immer U-Bahnen und Busse, sogar dann, wenn es mich sehr anstrengt. Und das nicht, um Geld zu sparen, sondern weil ich keine Lust auf „das Ghetto“ habe. Die Aversion gegen „das Ghetto“ hat bei mir am Anfang in China bewirkt, dass ich innerhalb sehr kurzer Zeit Chinesisch gelernt habe und zwar so gut, dass ich sogar die Zeitungen lesen konnte. (Ich spreche da mal in der Vergangenheit, denn in den letzten zwei Jahren habe ich diese Faehigkeit sehr vernachlaessigt.)

Auch sonst habe ich viel getan, um ein Ghetto Leben zu verhindern: zum Beispiel arbeite ich in diesem Komitee und uebe – so gut es hier moeglich ist – meinen Beruf aus. Doch gerade das ist hier leider nicht gut genug moeglich.

Und nun haenge ich mit Fieber zu Hause herum. In letzter Zeit habe ich mir oft den Magen verdorben und mich so schwach und krank gefuehlt, dass ich meinen Schuelern absagen musste und auch sonst meine Arbeiten nicht machen konnte. Seit gestern Nachmittag ist es ganz schlimm. Fieber, Kopfschmerzen, Magen und Nierenschmerzen und vieles mehr…ein Virus?

Gestern hatten mein Mann und ich auf dem Heimweg wahnsinnig Glueck. Ein Geisterfahrer kam uns in einer Kurve auf einer etwas unuebersichtlichen Autobahnausfahrt entgegen, doch mein Mann konnte schnell reagieren und riss den Wagen auf die andere Seite. Um ein Haar waere ein schrecklicher Unfall passiert. So kann ich heute trotz Fieber und Magenschmerzen das freundliche Wetter geniessen.

Posted in Auslaender, Deutsche in Shanghai, Fettnaepfchen, Frauen, Freiheit, Gesundheit und Essen, Komitee, Konflikte, Kulturunterschiede, my home.

Tagged with , , , , , , .


Jodtabletten und Besuch

Heute habe ich so eine Jodtablette gegessen und mich damit auf den taeglichen Spinat vorbereitet. Ausser mir halten alle Menschen in meiner Umgebung diese Aktion fuer uebertrieben und ueberfluessig. Meike, die heute bei mir zum Essen war, findet sowieso, dass die Luft, die ich taeglich an der Bushaltestelle einatme, wahrscheinlich viel gesundheitsschaedlicher sei als die Radioaktivitaet, die von Fukushima nach Shanghai herueberweht. Womit sie wahrscheinlich gar nicht mal falsch liegt, denn diese Strassenkreuzung ist ein ganz besonderer Ort…chexin road

Es gibt nichts besseres, als einem anderen Menschen die eigene, taegliche Umgebung zu zeigen. Man sieht sie dann selber auch noch mal und schaut vielleicht genauer hin. Sowas kann man gar nicht oft genug machen. img_0466

Posted in China spezial, Deutsche in Shanghai, Gesundheit und Essen, Shanghai.

Tagged with , , , , , .


Jod Tabletten kann man jetzt wieder kaufen!

Ihr koennt mich ja gerne fuer einen Angst Hasen halten, aber ich habe in einem Shanghaier Krankenhaus angerufen und gefragt, ob es sinnvoll sei jetzt Jod Tabletten zu essen. Die Dame am anderen Ende der Leitung meinte, dass sie das selber nicht wisse und sie auch keinerlei Anweisungen habe, was sie den Menschen empfehlen solle. Ihr eigener Sohn lebe in Tokyo und glaube, dass es nicht noetig sei zurueck nach Shanghai zu kommen. Ich koenne jetzt aber in den ganz normalen Apotheken diese Jodtabletten kaufen und wenn ich es beruhigend finde, ein bischen solche Tabletten essen. Das wichtigste sei doch immer ein ausgeglichenes Nervensystem!

Und da hat diese freundliche Frau ja gar nicht mal so unrecht. Gut, ich habe jetzt Jodtabletten gekauft und werde wahrscheinlich auch welche essen und zwar jeden Mittag vor dem Mittagessen. Denn da gibt es bei uns immer Spinat oder anderes gruenes Gemuese und ich weiss nicht so sicher, ob meine Ai tatsaechlich jedes radioaktive Partikelchen abwaschen kann. Tiefgefrorenes Gemuese gibt es bei uns nicht, also bleibt mir nur die Beruhigung mit den Jod Tabletten.

Wer in Shanghai lebt und schnell nach Deutschland zurueck moechte, kann uebrigens mein Flugzeug Ticket kaufen. Ich merke, dass mir so eine weite Reise jetzt gerade total zu viel wird und waere bereit, mein Flugzeug Ticket an Eilige zum Unkosten Preis abzugeben. Kontakt geht ueber dievommond@hab-verschlafen.de. Auch wenn die Email Adresse klingt, wie ein April Scherz, ist das Angebot durchaus ernst gemeint. Allerdings habe ich Hinflug nach Frankfurt und Rueckflug nach Shanghai.

Posted in Auslaender, China spezial, Deutsche in Shanghai, Deutschland, Gesundheit und Essen, Shanghai, Uncategorized.

Tagged with , , , , , , , , .


Shanghai und Fukushima Nr.6: Ist der Spinat in Shanghai noch sicher?

Bei meiner taeglichen Research in Nachrichten und Internet bin ich zu folgendem Ergebnis gekommen:

in Beijing, Tianjing und Henan wurde radioaktives Jod 131 auf dem Spinat gefunden. Allerdings so wenig, dass es die Gesundheit wahrscheinlich nicht beeintraechtigt. In Shanghai wurde weder im Trinkwasser noch auf dem Spinat radioaktives Jod gefunden. Allerdings beguenstigt das derzeitige Regenwetter das Abregnen von radioaktiven Stoffen, so dass man in den naechsten Tagen weiterhin aufmerksam sein sollte. Die Offiziellen in Shanghai sagen, dass sie regelmaessig das Trinkwasser und auch das gruene Gemuese testen, doch bisher nichts ungewoehnliches feststellen konnten.

Die radioaktive Strahlung in der Luft in Shanghai soll am Dienstag acht mal so hoch gewesen sein wie eine Woche vorher, aber immer noch so niedrig, dass es die Gesundheit nicht beeintraechtigt.

Ach ja: und die radioaktiven Stoffe soll man abwaschen koennen! Also, Gemuese sicherheitshalber mal gruendlich waschen….

Aber ich muss noch was anmerken: laut dem chinesischen Wetterbericht, den ich taeglich zweimal auf meinem Handy empfange, hatten wir in den letzten Wochen vorwiegend Nord - Ost Wind. Das ist in Bezug auf Fukushima nicht sehr guenstig. Ausserdem ist allgemein bekannt, dass seit dem 26. Maerz durch Fukushima bedingte radioaktive Strahlung in der Luft gemessen wurde. Heute ist der siebte April und die Strahlung ist inzwischen um etwa das achtfache hoeher als vor einer Woche - und das offiziell. Auch wenn alle Offiziellen behaupten, dass es immer noch nicht gesundheitsschaedlich ist, naja…

Es ist wahrscheinlich mit der Strahlung wie mit dem Alkohol: der eine vertraegt mehr und der andere weniger.

Posted in China spezial, Deutsche in Shanghai, Gesundheit und Essen, Politik, Shanghai, Wetter.

Tagged with , , , , , , , , , , , .


Die „Angst-vor-Aids“ Krankheit

In China soll es laut Shanghai-Daily tausende von Patienten geben, die unter Aids Symptomen leiden, obwohl unzaehlige Bluttests immer negativ ausfallen.

Diese Patienten leiden unter Aids Phobie, weil sie auf Grund ihres Lebenswandels damit rechnen, Aids zu bekommen.

Der mentale Druck ist so stark, dass dann tatsaechlich Aids Symptome auftreten, obwohl gar kein HIV Virus nachgewiesen werden kann.

Weil die Patienten tatsaechlich geschwollene Lymphknoten, Fieber und sogar Blut unter der Haut haben, aber wiederholte Aids Tests immer negativ ausfallen, wurden jetzt Proben zur Untersuchung in die USA geschickt. Die Experten sind sich nicht sicher, ob es sich nur um eine massenhaft auftretende Aids Phobie handelt oder ob es eventuell ein neuer, unentdeckter Virus ist, der diese Maenner heimsucht.

Posted in China spezial, Freiheit, Konflikte, Shanghai.

Tagged with , , , , , , , , , .


Qingming Jie a la carte

Waehrend in Qingdao beim Verbrennen von Papier fuer die Toten ein grossflaechiger Waldbrand entstand, der mindestens einem Foerster das Leben gekostet hat und waehrend viele Shanghaier stundenlang im Stau von und zu den Grabstaetten ihrer Toten standen, habe ich das sonnige Wetter mit der Bloggerin von Vor mir die Welt auf einem Spaziergang zum Bund genossen.

Die Nanjing Road, Fussgaengerzone

Es mag vielleicht lustig klingen, aber ich, seit zwoelf Jahren in Shanghai, erlebe den traditionellen Rundgang vom People Square ueber die Nanjing Lu zum Bund und dann ueber die Fuzhou Lu zurueck zum People Square immer wieder vollkommen neu. Dieser Spaziergang, den ich schon unzaehlige Male gemacht habe, demonstriert ein typisches Merkmal in Shanghai: Nichts bleibt so, wie es einmal war!

Blick auf die Silhouette von Pudong: und wir sind nicht die Einzigen hier!

Sogar die beruehmte Silhouette von Pudong veraendert sich von Jahr zu Jahr! Seit meinem letzten Besuch sind im Vordergrund zwei neue Hochhaeuser entstanden, die jetzt das wesentlich huebschere Grand Hyatt teilweise verdecken – eigentlich schade. Weniger neu, aber auch noch nicht uralt, ist der lange Flaschenoeffner hinter dem Grand Hyatt – das drittgroesste Hochhaus der Welt!

Blick von M-On-The-Bund auf "die Silhouette"

Hier nochmal “die Silhouette” von M-On-The-Bund aus gesehen

auf dem Rueckweg durch die Gassen

und dann durch die Gassen zurueck….

Posted in Blockempfehlungen, China spezial, Deutsche in Shanghai, Kultur in Shanghai, Shanghai.

Tagged with , , , , , , , , , , , , , .


Shanghai sucht Studenten und Fachkraefte fuer Nuklear Energie

Heute stand in der Shanghai-Daily, dass die Stadt dringend proffesionelle Kraefte fuer Nuklear Power suche. Auch fuer die wachsende Verwendung von radioaktivem Material auf anderen Gebieten, werden dringend Fachkraefte benoetigt. Obwohl die Stadt bis 2015 jedes Jahr etwa 1000 neue Fachkraefte benoetige, machen in Shanghai nur etwa 100 Studenten im Jahr ihren Abschluss auf diesem Gebiet.

Obwohl die chinesische Regierung Nuklear Energie fuer die am meisten versprechendste und sauberste Energie der Zukunft halte, sehen das doch viele Chinesen sehr kritisch. Seit Chernobyl halten viele Chinesen diese Energie fuer nicht mehr sicher und wollen deswegen dieses Fach an der Uni gar nicht erst studieren. So komme es, dass es in Shanghai kaum Fachkraefte fuer die Verwendung von radioaktivem Material gaebe. Das mache sich auch im Krankenhaus und an anderen Stellen negativ bemerkbar, wo man ebenfalls dringend Fachkraefte fuer das teure radioaktive Material brauche.

Frueher, vor der Kulturrevolution, gab es viele Chinesen, die Kernenergie studieren wollten. Doch waehrend der Kulturrevolution wurde dieses Fach gestrichen und erst wieder in den 80ziger Jahren eingefuehrt. Dann schockte der Fall Chernobyl die Chinesen so sehr, dass sie das Vertrauen in diese Energie verloren. Fukushima tut nun ein uebriges. Und dann gab es auch noch eine sehr populaere japanische TV Sendung, in der eine Frau starb, weil sie radioaktiver Strahlung ausgesetzt war. Seitdem seien die Universitaeten verzweifelt auf der Suche nach chinesischen Studenten, die Nuklear Energie studieren wollen. Dieser Fachbereich musste sogar an mehreren Universitaeten fuer Jahre geschlossen werden, weil es keine Studenten gab!

Leute, versteht Ihr jetzt, warum ich mich hier so wohl fuehle?

Uebrigens die radioaktive Verschmutzung in Shanghai wegen Fukushima soll nach wie vor noch sehr gering sein.

Posted in China spezial, Freiheit, Gesundheit und Essen, Konflikte, Politik, Shanghai.

Tagged with , , , , , , , , , , , .


Instead talking about Politics

please listen to my Music! It is a piece from Roland Dyens: Saudade Nr.3
The sound of the chinese Youku and Tudou is not as good as the sound of youtube. So if you can, try to listen the youtube video.

Posted in Deutsche in Shanghai, Gitarre, Musik, Uncategorized, my home.

Tagged with , , , , , , , .


Fukushima und Shanghai Nr 5: Radioaktivitaet und Tourismus

Nun ist es klar: Seit gestern wird in allen Regionen Chinas erhoehte Radioaktivitaet in der Luft gemessen: iod 131, caesium 137 und 134. Natuerlich auch in Shanghai. Nur noch Tibet ist sauber.

Und laut Shanghai – Daily wirkt sich der Atomunfall in Fukushima auch sehr stark auf den Tourismus in Shanghai aus. Vorallem die Japaner bleiben weg, da sie es fuer unmoralisch halten in Ferien zu fahren, waehrend ihr Land in einer Krise steckt. Umgekehrt wollen die Chinesen jetzt natuerlich auch nicht in Japan Urlaub machen.

Die Radioaktivitaet, die in Shanghai seit einigen Tagen gemessen wird, soll angeblich nicht die Gesundheit beeintraechtigen. Trotzdem sind alle Jodtabletten ausverkauft und wir haben keine abbekommen. Naja, waehrend Tschernobyl hatte ich auch keine gegessen. Und da war die Radioaktivitaet wahrscheinlich noch hoeher.

Mir machet eher der noch nicht so gut entwickelte Verbraucherschutz in China Sorgen. So passieren hier immer wieder ganz schlimme illegale Geschaefte mit vergiftetem Essen. Kuerzlich hat eine Firma mit gesundheitsschaedlichen Substanzen verseuchtes Fleisch verkauft. Vielleicht gibt es auch Leute, die das eigentlich verbotene Essen aus Japan heimlich hier auf den Markt bringen. Wer kann das nachpruefen?

Und auch die Deutschen sind irgendwie komisch: in Deutschland wurden jetzt die erlaubten Hoechstwerte an Bequerel bei Produkten aus Japan nach oben verschoben. Sogar die Baby Nahrung darf in Deutschland nun hoehere Bequerel Werte haben. Das ist ja richtig schlimm, finde ich.

Klar, die Menschen in Japan muessen mit noch, noch hoeheren Werten zurecht kommen. Aber bei aller Solidaritaet und Mitgefuehl: muessen nun deswegen gleich auf der ganzen Welt die Grenzwerte geaendert werden? Wem nutzt denn das? Doch nicht etwa den Arbeitern in Fukushima?

Posted in Auslaender, China spezial, Deutsche in Shanghai, Deutschland, Gesundheit und Essen, Politik, Shanghai, my home.

Tagged with , , , , , , , , , , , .


Der Like Button fuer Facebook

In zwei Kommentaren wurde ich dazu aufgefordert, den Like Button fuer Facebook auf diesem Blog anzubringen. Doch da es fuer diesen Blog auf Facebook bisher keine Fan Page gibt, geht nur der Networked - Blog - Following Button, den ich bereits habe.
Wer also gerne den Like Button klicken moechte, kann stattdessen Follower auf Networked Blogs werden.

Das wuerde mich natuerlich freuen!

Posted in Blockempfehlungen, Computer und Internet, Politik, Uncategorized, my home.

Tagged with , , , , , .


Vorerst keine erhoehte Radioaktivitaet in Shanghai?

Laut Shanghai-Daily, die ich taeglich auf meinem Computer und auf meinem iphone lese, werden in Shanghai und anderen Staedten Chinas regelmaessig Messungen gemacht, um die radioaktive Verschmutzung der Luft zu pruefen. Doch bisher sind anscheinend alle Werte im Normalbereich geblieben. In der Provinz Heilongjiang sind zwar niedrige Werte des radioaktiven Jods 131 gemessen worden, aber Shanghai sei weiter weg von Fukushima und stehe gerade unter Hochdruck Einfluss, so dass eine Verschmutzung in den naechsten Tagen sehr unwahrscheinlich sei.

Hier koennt ihr den Artikel selber lesen…

Posted in China spezial, Deutsche in Shanghai, Gesundheit und Essen, Politik, Shanghai, Wetter, my home.

Tagged with , , , , , .


86 Staedte in China beteiligten sich am World Earth Hour Tag!

Ja, das wollte ich Euch eigentlich schon gestern erzaehlen, denn ich denke, dies ist eine wirklich gute Nachricht. Am Samstag Abend wurden in Shanghai in vielen oeffentlichen Gebaeuden die Lichter abgeschaltet, um an der World Earth Hour teilzunehmen. Leider habe ich diese Aktion erst spaeter aus der Zeitung erfahren und sass zu besagter Stunde in unserer hell erleuchteten Kueche beim Abendbrot!

Folgende Gebaeude in Shanghai schalteten unter anderen laut Shanghai - Daily fuer die world earth hour ihre Lichter aus: World Financial Center, Oriental Pearl TV Tower, Jin Mao Tower und alle Regierungsgebaeude. Naja, es koennten natuerlich noch mehr sein, aber es ist doch immerhin ein Zeichen in die richtige Richtung! Ausser Shanghai beteiligten sich noch 85 weitere Staedte in China an dieser Aktion, also insgesamt 86 chinesische Staedte, was soviel ist wie noch nie.

Posted in China spezial, Kultur in Shanghai, Politik, Shanghai, my home.

Tagged with , , , , , , , , , , , , .


Auch in Shanghai: der Import von Lebensmitteln wird eingeschraenkt

hier ein kurzer Nachtrag zu einem Thema, das mich und wahrscheinlich viele Menschen hier schon seit Tagen beschaeftigt:
Heute steht in der Shanghai Daily, dass nun auch China den Import von Lebensmitteln aus Japan einschraenken wird.

Den Artikel gibt es hier.

Posted in China spezial, Deutsche in Shanghai, Gesundheit und Essen, Shanghai, my home.

Tagged with , , , , , .


Schreiben und Sprechen

Heute habe ich zuviel gesprochen. Jetzt flimmert mein Herz und ich fuehle mich sehr erschoepft. Da geht eigentlich fuer den Rest des Tages nur noch „rumliegen“.

Warum ist sprechen und vor allem telefonieren so wahnsinnig anstrengend, aber schreiben ueberhaupt nicht?

Es ist ja nicht so, dass ich nicht gerne kommuniziere. Im Gegenteil!

Uebrigens habe ich heute eine chinesische Bekannte zu ihrer Meinung ueber Atomkraft befragt. Und dieses Gespraech hat mich nicht angestrengt. :

Sie:„Die Japaner sind ja schon doof. Wofuer braucht denn so ein kleines Land wie Japan 57 Atomkraftwerke?“

ich: „aber China hat doch auch sehr viele! Und will sogar noch etwa 40 neue AKWs bauen!“

sie: „also, wenn Du mich fragst: ich finde diese Atomkraftwerke sowieso schlecht. Natuerlich haben die Chinesen auch Angst vor Atomkraftwerken! Aber wir koennen halt nichts dagegen machen. Abschalten waere das Beste!“

So aehnlich wie diese Frau denken alle chinesischen Frauen, die ich bisher gefragt habe. Aber ich habe noch nicht sehr viele gefragt. Nur ein paar Bekannte.

Was mich ermueded hat, waren ein paar Telefonate mit meinen Schuelern wegen Terminen und auch ein Telefonat mit einer Frau, die eventuell moechte, dass ich bei einer Ausstellungs Eroeffnung Gitarre spiele. Fuer solche Telefonate brauche ich eigentlich dringend eine Sekretaerin, denn erstens kann ich so was definitiv nicht und zweitens strengt es mich viel zu sehr an.

Was gibt es sonst noch zu erzaehlen an so einem Tag wie heute, an dem die normalerweise feuchte Luft in Shanghai so trocken ist, dass sie im Gesicht brennt?
Es ist Samstag und die offentlichen Verkehrsmittel wie U-Bahnen und Busse waren mal wieder ueberfuellt. Als ob es am Samstag nichts besseres gaebe als in die Stadt zu fahren! Nachsten Samstag wird das anders sein. Naeechsten Samstag wird in Shanghai gearbeitet, um einen Feiertag frei zu schaffen…

Ich habe heute nochmal Katzenfutter gekauft. Meine Katzen fressen am liebsten das japanische Katzenfutter und ich dachte, dass vorerst noch die alten Bestaende verkauft werden. In ein paar Wochen kann ich dann diese Lieblingsmarke nicht mehr kaufen, denn dann koennte es ja sein, dass auch radioaktiv verstrahlter Fisch mitverarbeitet wird. Wenn es nur glaubwuerdige Garantien geben wuerde! Dann wuerde ich ja gerne weiterhin japanische Lebensmittel kaufen. Aber so traue ich mich einfach nicht. Schade.

Posted in China spezial, Frauen, Freiheit, Gesundheit und Essen, Katzen, Politik, Shanghai, Wetter.

Tagged with , , , , , , , , , .


Fukushima und Shanghaii Nr.4 : Food Import News and Internetconnection

Heute Morgen hat die Shanghai Daily berichtet, dass einige fuenf Sterne Hotels in Shanghai beschlossen haben, ab jetzt keine frischen Lebensmittel mehr aus dem Gebiet um den Reaktor zu importieren. Andere Laeden und Hotels aber, wollen weiter importieren, solange die Regierung es fuer ungefaehrlich haelt.

Der fuer uns Auslaender wichtigste City Shop importiert weiterhin japanische Produkte, moechte aber auf Sicherheit achten.

Den Artikel mit weiteren Informationen kann man hier lesen.

Ein anderes Thema ist die Internet Verbindung. Durch das Erdbeben sind im Meer drei wichtige Internet Kabel beschaedigt worden. Deswegen war die Verbindung zu einigen auslaendischen Servern sehr schlecht. Mit der Reparatur soll nun in den naechsten Tagen begonnen werden, es wird aber etwa sechs Wochen dauern bis alles fertig ist. Dann wird auch die Verbindung wieder besser. Wie schoen, dass es sich bei diesen Stoerungen nur um kaputte Kabel gehandelt hat und nicht um eine Verschaerfung der Internet Zensur!

Mehr dazu hier.

Und ich frage mich bei all den Meldungen die ganze Zeit: Wird eigentlich Trinkwasser an Japan gespendet? Davon habe ich naehmlich bisher nichts gehoert. Dabei waere das doch so wichtig!

Posted in Auslaender, Deutsche in Shanghai, Gesundheit und Essen, Shanghai, Uncategorized, my home.

Tagged with , , , , , , , , .


Deutsche in Japan: das Problem mit dem Image

Ueber einen Link in Facebook bin ich heute morgen auf einen Artikel Der Welt gestossen, in der in Japan lebende Deutsche per Email die Berichterstattung in der deutschen und internationalen Presse aufs schaerfste kritisieren. Manche sprechen sogar davon, dass sie sich schaemen Deutsche zu sein! O –HO !

Nun, was also hat denn die deutsche Presse falsch gemacht? Man berichte vor allem ueber den Atommeiler in Fukushima – das sei wohl sexy..und schuere damit Aengste, so einer der Mail Schreiber.

Und: sind diese Aengste etwa unberechtigt?

Um besagte etwas irrational anmutenden Emails der auf Selbstdarstellung bedachten Deutschen in diesem Artikel zu verstehen, muss man vielleicht wissen, wer diese Deutschen sind und was sie so in Japan machen: aus dem Artikel entnehme ich, dass es sich vor allem um Fuehrungskraefte handelt, um Vorstaende und Manager der deutschen Industrie in Japan. Ich selber vermute, dass es sich eventuell auch um Mitarbeiter von Tepco handeln koenne – aber das ist nur so eine Idee von mir….

Also diese Email Schreiber, die sich gerne als mutige, coole Menschen zeigen wollen, halten die Angst vor der radioaktiven Strahlung in Japan fuer uebertrieben und schaemen sich dafuer, dass die deutsche Presse mit soviel Anteilnahme ueber die Sorgen und Noete der japanischen Bevoelkerung berichtet.

Die Folge: seit heute ist das Thema Fukushima aus den Schlagzeilen der Tagesthemen in der deutschen Welle verschwunden. Schade. Ich fand die Berichterstattung weder hysterisch noch einseitig.

Posted in Auslaender, Deutschland, Gesundheit und Essen, Konflikte, Politik, Uncategorized.

Tagged with , , , , , , .


Fukushima und Shanghai Nr.3: Die ersten Deutschen reisen ab

Kaum zu glauben: Die ersten deutschen Familien verlassen wegen Fukushima Shanghai in Richtung Deutschland! Das hat mir heute die Mutter eines Schuelers erzaehlt, die ebenfalls daran denkt morgen abzufliegen. Die Tickets hat sie bereits. Und die Preise fuer Flugzeug Tickets nach Deutschland steigen auch schon!
(Das weiss ich, weil ich ueber die Osterferien nach Deutschland fliegen wollte und noch kein Ticket gekauft habe. Aber ich hatte vorgebucht. Doch – im Gegensatz zu sonst – wurde mir meine Vorbuchung einfach gestrichen und ich muss jetzt spaeter und zu einem wesentlich hoeheren Preis fliegen.)
Die Osterferien beginnen erst am 22 ten April! Doch einige Familien fliegen bereits schon jetzt – und das trotz Schule und allem…

Verstaendlich sind die Sorgen aber schon: immerhin haben wir hier seit vier bis fuenf Tagen staendig Nord – Ost Wind.

Shanghai ist von Fukushima etwa 2000 km entfernt. In Japan leben aber viele Kinder und junge Menschen nur etwa 20 bis 200 km entfernt von dieser Strahlenquelle! Und sicher konnte auch nicht jede schwangere Frau in weiter entfernte Gebiete fluechten.
Wer waehrend der Schwangerschaft hoher Strahlung ausgesetzt ist, wird oft geistig behindert und je nach Zeitpunkt der einsetzenden Strahlung koennen auch schwere koerperliche Behinderungen entstehen. Zum Beispiel sind in Bayern und Osteuropa seit Tschernobyl vermehrt Kinder ohne Haende oder/und Ohren geboren worden. Und dabei war die Strahlung in Bayern seit Tschernobyl sicher nicht so hoch wie jetzt die in Fukushima.

Es gibt keine ganz und gar ungefaehrliche Strahlung und die Aengste der deutschen Familien, die nun panikartig Shanghai verlassen, sind mir durchaus verstaendlich. Vorallem, wo wir uns alle nicht so richtig auf die oeffentlichen Informationen hier verlassen. Es gibt da ja auch noch das Problem mit den illegalen Geschaeften, was das Essen betrifft….

Am Freitag, den 25. Maerz laedt uebrigens der Generalkonsul in Shanghai zu einer Informationsveranstaltung zum Thema ein. Der Ort ist der Garten der Residenz in der Yongfu Road 181.

Posted in Auslaender, Deutsche in Shanghai, Deutschland, Gesundheit und Essen, Kindheit, Shanghai, Wetter, my home.

Tagged with , , , , , , , , , , , .


Neues aus dem Naehkasten….

Also, es ist hier zwar erst etwa ein Uhr Mittag, aber fuer mich war heute bereits ein wichtiger Tag!

Heute war ich als Mitklaegerin gegen eine chinesische Gaspipeline Firma im Gericht. Mehr verrate ich erst, wenn der Fall beendet ist.

Auf dem Weg dorthin hat mir eine chinesische Freundin erzaehlt, dass es in China zwar verboten ist so eine Anti Atomkraft Bewegung zu gruenden, dass die Chinesen aber sehr viel Angst auch vor ihren eigenen Atomkraftwerken haben und sich auf andere Weise wehren. So soll eine Stadt in Guangdong, in der ein Atomkraftwerk gebaut wurde, inzwischen komplett leer sein. Die Menschen sind alle weggezogen, die Hauser stehen leer und niemand will sie kaufen oder mieten.

Ob das wirklich so stimmt, weiss ich nicht. Meine Freundin hat es mir erzaehlt. Aber warum sollte sie mir etwas erzaehlen was nicht stimmt? Mir kommt die Geschichte unglaublich vor. Vielleicht muss ich mal selber dorthin fahren und schauen, was wirklich ist?

Auf jeden Fall haben mich die Erlebnisse heute wieder optimistisch gemacht. Und die Sonne scheint!

Posted in China spezial, Freiheit, Gesundheit und Essen, Komitee, Politik, Shanghai, Wetter.

Tagged with , , , .


Such a „confused blogger“: Selbstbespiegelung Nr 7

Danke an Daniel Fischer, der mich in seinem Blog Breaking News for Sky aficionados als confused blogger bezeichnet.
Das finde ich lustig und beleidigt mich in keiner Weise!

Ja, ein verwirrter Blogger soll ich sein und das gefaellt mir auch noch.
So gehoere ich ja auch zu den Leuten, die die sogenannte „typisch deutsche Betroffenheits - Hysterie“ gut finden. Lieber betroffen, als zu cool.

Wenn man Google Analytics glauben darf, lesen taeglich etwa zwanzig bis vierzig Menschen meinen Blog, es gibt sogar seltene Tage, an denen ich ueber siebzig Leser habe. Studiert man Googel Analytics, kommt man oft zu erstaunlichen Ergebnissen. So wurden in letzter Zeit die Seiten, auf denen ich ueber chinesische Friseure und meinen Ballett Unterricht berichte, besonders oft aufgerufen, gefolgt vom Label „China spezial“. Letzteres ist ja schon eher verstaendlich.

Und nach wie vor brauche ich meinen Blog.

In letzter Zeit bin ich zu einer Computer Tante mutiert und lasse mich von meinem Apple Bildschirm verstrahlen. Diese Desktop Computer haben ja – genau wie die iphones – eine hoehere Strahlung als „normale“ Computer. Trotzdem kann ich da stundenlang davor sitzen.

Wahrscheinlich entwickelt man mit zunehmendem Alter besondere Strategien gegen Stress. Solche Strategien muessen nicht unbedingt hilfreich sein, im Gegenteil: manchmal bereiten sie sogar neue, zusaetzliche Probleme. So bei mir: waehrend ich frueher das Telefon gemieden habe, wie eine Kloake , verbringe ich nun viel Zeit mit Skype und Facebook. Letzteres kostet mich sogar noch monatliche Gebuehren, denn im chinesischen Internet ist Facebook und Youtube wie viele andere Seiten, nach wie vor gesperrt. Aber was tut man nicht alles fuer sein Kommunikations Beduerfniss!

Typisch und aergerlich ist auch die Tatsache, dass ich mich immer von meiner spontanen Lust beeinflussen lasse. Will man mir eine Sache vermiesen, muss man daraus nur einen Termin beziehungsweise einen Task machen. So schaffe ich es eigentlich nie, vorgeplante Dinge zu realisieren.

Nun habe ich aber zu allem Ueberfluss eine Leidenschaft, die in hoechstem Masse regelmaessiges Arbeiten verlangt. Klar, dass ich unter staendigem schlechten Gewissen meiner Gitarre gegenueber leide. Sie liebt mich, ich sie auch, aber unsere Arbeitsweisen passen irgendwie nicht so richtig zueinander. Es ist ein staendiger Konflikt. Was soll ich noch sagen? Eigentlich ein Wunder, dass ich noch nicht an innerer Zerrissenheit gestorben bin! Aber das kommt noch. Ich meine, das kommt ja bei jedem Menschen irgendwann mal. Aber waehrend andere an Altersschwaeche oder Krankheit zugrunde gehen, wird es bei mir die innere Zerrissenheit sein, die ich auszuhalten habe und gegen die es einfach keine Medizin gibt. Nicht einmal Alkohol hilft da. Und auch da spreche ich – wie eigentlich immer – aus Erfahrung.
Se la vi. Ich bedanke mich ganz herzlich fuers Zuhoeren und beende nun fuer heute mein Selbst – Outing mit einem tiefgeseufzten Good bye!

Posted in Alterserscheinungen, Computer und Internet, Freiheit, Konflikte, Partnerschaft, Uncategorized, my home.

Tagged with , , , , , , , , , , , , .


„Mir tun besonders deren Familien sehr leid..“

Heute morgen in den Nachrichten hat der Feuerwehrhauptmann aus Tokio, dessen Leute nach Fukushima geschickt worden sind, kurz vor den Kameras gesprochen.

„Meine Leute haben sehr hart gearbeitet. Es tut mir besonders leid fuer deren Familien..“ Und – obwohl bekanntlich Japaner ihre Gefuehle gut unter Kontrolle haben – konnte man sehen wie dieser Mann sein Weinen unterdruecken musste. (Stattdessen musste dann ich weinen .)

Einerseits wird Optimismus signalisiert, denn bald koennen ja diese Kuehlsysteme wieder arbeiten – falls alles so laeuft wie erhofft – andererseits sind bereits mindestens sechs dieser jungen Feuerwehrleute toedlich verstrahlt und wahrscheinlich sind es insgesamt viel mehr Menschen, die hier noch geopfert werden.

Man wird diese Opfer schnell wieder vergessen, wenn die schlimmste Krise ueberstanden ist und ob und w a s sich nach Fukushima aendern wird, ist noch nicht sicher. Denn auch nach Tschernobyl machte man weiter.

Der Kampf gegen den Supergau, ist eigentlich auch ein Krieg. Junge Menschen werden moralisch solange bearbeitet, bis sie schliesslich bereit sind, „freiwillig“ dorthin zu gehen, um zu helfen. Und vielleicht wissen sie auch nicht so genau, was ihnen blueht?

Wie wird das in Zukunft sein, beim naechsten Supergau? Vielleicht gibt es irgendwann niemanden mehr, der sich freiwillig meldet und dann muss man die Menschen dazu zwingen? Und wer „desertiert“ wird erschossen, oder was?

Posted in Freiheit, Gesundheit und Essen, Konflikte, Politik.

Tagged with , , , , .


Shanghai fuellt sich (Fukushima und Shanghai Nr.2)

Seit dem Beginn von Fukushima fuellt sich Shanghai. Nicht nur viele Chinesen kehren aus Japan zurueck, sondern auch viele Japaner kommen nach Shanghai, um sich und ihre Familie vor der radioaktiven Strahlung zu schuetzen.

Was ich hier jetzt schreibe, ist nur eine Vermutung von mir: ich denke, dass die Hotel und Appartementpreise in Shanghai drastisch steigen werden und vor allem: dass es ueber kurz oder lang kaum noch freie Hotelzimmer geben wird. Vorallem die untere und mittlere Preisklasse wird hoechstwahrscheinlich demnaechst ausgebucht sein.

Der Wind hat bereits gedreht und weht seit heute Nachmittag aus Nord-Osten. Sollte er das drei bis vier Tage lang so weitermachen, werden aber auch wir in Shanghai erhoehte Radioaktivitaet messen koennen. Denke ich mal.

Und: Was sagen eigentlich die Chinesen zu ihren eigenen Atomkraftwerken, die wie Pilze entlang der Kueste aus dem Boden wachsen? Es sind bereits viele und es sollen noch mehr werden. Die Shanghai Daily hat zwar kuerzlich gemeldet, dass China alle seine Atomkraftwerke einer Sicherheitspruefung unterziehen wird. Doch ein „Restrisiko“ wird bleiben. (Das Wort „Restrisiko“ sollte man zum Wort des Jahres erklaeren…es ist irgendwo so paranoid…)

Die Chinesen, die ich kenne, wollen aber ihre Atomkraftwerke nicht abschalten. „China braucht diese Atomkraftwerke!“ „Wir koennen nicht einfach zurueckgehen..“
Sollte ich einen allgemeinen Meinungsumschwung feststellen, werde ich es hier sofort berichten. Aber ich habe auch noch nicht genuegend Menschen zu diesem Thema befragt und die paar Aussagen, die ich gehoert habe, kann man nicht verallgemeinern. Vielleicht gibt es ja auch schon in China eine Anti-Atomkraft Bewegung? Ich werde danach suchen!

Posted in Auslaender, China spezial, Gesundheit und Essen, Politik, Shanghai, my home.

Tagged with , , , , , , , , .


Die betrogenen Helden, Teil 3

inzwischen sind 139 weitere junge Menschen verheizt worden.
Sie haben sich in Tokio als Feuerwehrsleute freiwillig gemeldet, um aus nur 20m Entfernung mit ihren Loeschfahrzeugen Wasser in das Abklingbecken zu spritzen. Leider erfolglos. Die Aktion ist bereits beendet und 139 Menscchen mehr haben sich ihr Leben ruiniert.

(”verheizt” verlinkt zu einem Artikel, der zwei Tage nach meinem ersten `die betrogenen Helden`geschrieben wurde und erhaertet in mir den Verdacht, dass auch viele professionelle Journalisten meinen Blog lesen. Schoen waere es natuerlich, wenn man mich dann auch manchmal verlinken koennte - so wie ich das hier gerade gemacht habe.)

Ich moechte an dieser Stelle auf einen Beitrag von meiner sehr geschaetzten Kollegin der Stattkatze hinweisen. Sie schreibt meiner Meinung nach einen der besten Blogs, den es in deutscher Sprache gibt. Lest ihren neuesten Beitrag:“small worlds, small words”. Stattkatze spricht mir aus der Seele.

Posted in Blockempfehlungen, Gesundheit und Essen, Politik.

Tagged with , , , , , .


Die betrogenen Helden, Teil 2

Heute wurden zum Erstenmal seit Beginn von Fukushima, die Arbeiter, die weiterhin ihr Leben opfern, um einen Supergau zu verhindern, in den Nachrichten der deutschen Welle besonders erwaehnt und gewuerdigt – als ob man meinen Blog gelesen haette, was ja auch gut sein kann.

Doch viele Menschen sehen diese Situation anders als ich. Zum Beispiel behauptet mein lieber Ehemann, dass es eine Ehre sei, sein Leben fuer die Gemeinschaft zu opfern und dass er sowas selber selbstverstaendlich auch machen wuerde. Mein Mann glaubt sogar, dass diese Menschen froh sein koennen, solch eine Chance zu haben! Und mein Mann ist mit diesen Ansichten zumindest in Asien anscheinend in der Mehrheit. Wer sovielen Menschen das Leben retten kann, wird hier als gluecklich betrachtet – auch wenn er dabei seine eigene Gesundheit und sein Leben verliert.

Ich finde es nur extrem zynisch von den Atomkraftwerks Betreibern und Befuerwortern, dass sie still schweigend davon ausgehen, dass es immer so tapfere Menschen geben wird, die fuer Schadensbegrenzung sorgen. Situationen zu schaffen, die nur gemeistert werden koennen indem andere Menschen ihre Gesundheit und ihr Leben opfern, ist ein Verbrechen. Und Fukushima ist ja nicht das Erstemal. Die Folgen von Tschernobyl sind bis heute noch nicht ausgestanden!

Posted in China spezial, Computer und Internet, Freiheit, Gesundheit und Essen, Konflikte, Kulturunterschiede, Partnerschaft.

Tagged with , , , , .


Fukushima und Shanghai Nr.1

Shanghai ist weit weg von Fukushima und auch die derzeitige Windrichtung scheint zu helfen die Radioaktivitaet vorerst von Shanghai fern zu halten.

Trotzdem registriere ich hier mal einige Auswirkungen, die mir auffallen:
Jodtabletten und auch ganz normales Kochsalz sind hier ploetzlich begehrte Mangelware und in vielen Laeden bereits complett ausverkauft. Eigenartig, nicht wahr? Bei den Jodtabletten sind die Gruende offensichtlich. Zu dem unglaublich angestiegenen Kochsalz Konsum der Shanghaier muss vielleicht doch was gesagt werden: Shanghai importiert naemlich das Salz aus Japan…deswegen….

Die Shanghaier sind schon richtig schlau! Wenn man sie direkt fragt, ob sie sich wegen Fukushima Sorgen machen, bekommt man normalerweise folgende stereotype Antworten: „ Angst haben hilft doch eh nichts…“
„ Du kannst ja nach Deutschland zurueckgehen – wir nicht!“
„Ihr in Deutschland habt ja richtig Angst!“

Keiner, den ich bisher gefragt habe, hat zugegeben, dass auch er sich Sorgen mache. Aber warum werden dann ploetzlich so viele Jodtabletten gekauft? Dass man sich schon mal heimlich und schnell mit einem Riesen Kochsalzvorrat eindeckt, ist ja noch interessanter. Die Shanghaier rechnen wahrscheinlich damit, dass sie in Zukunft nur noch radioaktiv verseuchtes Salz aus Japan bekommen….

Posted in China spezial, Gesundheit und Essen, Kulturunterschiede, Shanghai, Wetter, my home.

Tagged with , , , , , , , , .