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Mein Ghetto Komplex

Ja, da wundert man sich. Was bei anderen das Gefuehl von Luxus und angenehmem Leben ausloest, bewirkt bei mir ein Gefuehl von Sinnlosigkeit und Isolation.

So koennen sich einige meiner Bekannten im Sommer tagelang an den Pool legen. Ich mache das aeusserst selten.

Auch, wenn ich mir ein Taxi leisten koennte, benutze ich fast immer U-Bahnen und Busse, sogar dann, wenn es mich sehr anstrengt. Und das nicht, um Geld zu sparen, sondern weil ich keine Lust auf „das Ghetto“ habe. Die Aversion gegen „das Ghetto“ hat bei mir am Anfang in China bewirkt, dass ich innerhalb sehr kurzer Zeit Chinesisch gelernt habe und zwar so gut, dass ich sogar die Zeitungen lesen konnte. (Ich spreche da mal in der Vergangenheit, denn in den letzten zwei Jahren habe ich diese Faehigkeit sehr vernachlaessigt.)

Auch sonst habe ich viel getan, um ein Ghetto Leben zu verhindern: zum Beispiel arbeite ich in diesem Komitee und uebe – so gut es hier moeglich ist – meinen Beruf aus. Doch gerade das ist hier leider nicht gut genug moeglich.

Und nun haenge ich mit Fieber zu Hause herum. In letzter Zeit habe ich mir oft den Magen verdorben und mich so schwach und krank gefuehlt, dass ich meinen Schuelern absagen musste und auch sonst meine Arbeiten nicht machen konnte. Seit gestern Nachmittag ist es ganz schlimm. Fieber, Kopfschmerzen, Magen und Nierenschmerzen und vieles mehr…ein Virus?

Gestern hatten mein Mann und ich auf dem Heimweg wahnsinnig Glueck. Ein Geisterfahrer kam uns in einer Kurve auf einer etwas unuebersichtlichen Autobahnausfahrt entgegen, doch mein Mann konnte schnell reagieren und riss den Wagen auf die andere Seite. Um ein Haar waere ein schrecklicher Unfall passiert. So kann ich heute trotz Fieber und Magenschmerzen das freundliche Wetter geniessen.

Posted in Auslaender, Deutsche in Shanghai, Fettnaepfchen, Frauen, Freiheit, Gesundheit und Essen, Komitee, Konflikte, Kulturunterschiede, my home.

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2 Responses

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  1. Wüstenfuchs says

    Puhh! Das mit dem Geisterfahrer ist uns auch schon auf einer Autobahnausfahrt passiert… Das Hirn stellt sich da schon fast auf den sogenannten “Lebensfilm” ein. Da bin ich froh, dass ihr Glück gehabt habt! Und gute Besserung!

  2. dievommond says

    Danke!



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