Skip to content


Such a „confused blogger“: Selbstbespiegelung Nr 7

Danke an Daniel Fischer, der mich in seinem Blog Breaking News for Sky aficionados als confused blogger bezeichnet.
Das finde ich lustig und beleidigt mich in keiner Weise!

Ja, ein verwirrter Blogger soll ich sein und das gefaellt mir auch noch.
So gehoere ich ja auch zu den Leuten, die die sogenannte „typisch deutsche Betroffenheits - Hysterie“ gut finden. Lieber betroffen, als zu cool.

Wenn man Google Analytics glauben darf, lesen taeglich etwa zwanzig bis vierzig Menschen meinen Blog, es gibt sogar seltene Tage, an denen ich ueber siebzig Leser habe. Studiert man Googel Analytics, kommt man oft zu erstaunlichen Ergebnissen. So wurden in letzter Zeit die Seiten, auf denen ich ueber chinesische Friseure und meinen Ballett Unterricht berichte, besonders oft aufgerufen, gefolgt vom Label „China spezial“. Letzteres ist ja schon eher verstaendlich.

Und nach wie vor brauche ich meinen Blog.

In letzter Zeit bin ich zu einer Computer Tante mutiert und lasse mich von meinem Apple Bildschirm verstrahlen. Diese Desktop Computer haben ja – genau wie die iphones – eine hoehere Strahlung als „normale“ Computer. Trotzdem kann ich da stundenlang davor sitzen.

Wahrscheinlich entwickelt man mit zunehmendem Alter besondere Strategien gegen Stress. Solche Strategien muessen nicht unbedingt hilfreich sein, im Gegenteil: manchmal bereiten sie sogar neue, zusaetzliche Probleme. So bei mir: waehrend ich frueher das Telefon gemieden habe, wie eine Kloake , verbringe ich nun viel Zeit mit Skype und Facebook. Letzteres kostet mich sogar noch monatliche Gebuehren, denn im chinesischen Internet ist Facebook und Youtube wie viele andere Seiten, nach wie vor gesperrt. Aber was tut man nicht alles fuer sein Kommunikations Beduerfniss!

Typisch und aergerlich ist auch die Tatsache, dass ich mich immer von meiner spontanen Lust beeinflussen lasse. Will man mir eine Sache vermiesen, muss man daraus nur einen Termin beziehungsweise einen Task machen. So schaffe ich es eigentlich nie, vorgeplante Dinge zu realisieren.

Nun habe ich aber zu allem Ueberfluss eine Leidenschaft, die in hoechstem Masse regelmaessiges Arbeiten verlangt. Klar, dass ich unter staendigem schlechten Gewissen meiner Gitarre gegenueber leide. Sie liebt mich, ich sie auch, aber unsere Arbeitsweisen passen irgendwie nicht so richtig zueinander. Es ist ein staendiger Konflikt. Was soll ich noch sagen? Eigentlich ein Wunder, dass ich noch nicht an innerer Zerrissenheit gestorben bin! Aber das kommt noch. Ich meine, das kommt ja bei jedem Menschen irgendwann mal. Aber waehrend andere an Altersschwaeche oder Krankheit zugrunde gehen, wird es bei mir die innere Zerrissenheit sein, die ich auszuhalten habe und gegen die es einfach keine Medizin gibt. Nicht einmal Alkohol hilft da. Und auch da spreche ich – wie eigentlich immer – aus Erfahrung.
Se la vi. Ich bedanke mich ganz herzlich fuers Zuhoeren und beende nun fuer heute mein Selbst – Outing mit einem tiefgeseufzten Good bye!

Posted in Alterserscheinungen, Computer und Internet, Freiheit, Konflikte, Partnerschaft, Uncategorized, my home.

Tagged with , , , , , , , , , , , , .


2 Responses

Stay in touch with the conversation, subscribe to the RSS feed for comments on this post.

  1. dievommond says

    kuerzlich hat man mich gefragt, ob ich denn gar keine Angst davor haette, irgendwann mal nicht mehr “ernst” genommen zu werden. Nein, davor habe ich ueberhaupt keine Angst!
    Big Bussi an Alle, die Probleme mit dem Ernst-nehmen haben…

  2. Levon says

    Interessanter Post.Ich habe einige tolle Denkanstoesse bekommen. Freue mich schon auf weitere Posts zum Thema.



Some HTML is OK

or, reply to this post via trackback.