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Mal wieder auf Hainan

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Es ist bei uns schon fast eine Tradition: einmal im Winter verbringen wir ein paar Tage auf Hainan, einer tropischen Insel im Sueden Chinas. Jetzt gerade bin ich dort, sitze auf dem Balkon unserer Suite mit Blick auf Pappeln und Schwimmbad und erhole mich per Leptop und Internet (drahtlos versteht sich) von einer Bergtour durch tropischen Urwald, die mein Mann und ich heute gemacht haben.Seit Neuestem ist Hainan von der chinesischen Regierung zur Urlaubsinsel ernannt worden, was bedeutet, dass sich keine neue Industrie hier mehr ansiedeln wird, aber dafuer immer mehr Berge und Gebiete fuer die Tourissten erschlossen werden. Der Berg, auf dem wir heute waren, ist gerade neu eroeffnet. Das bedeutet: die urspruenglich nur fuer Einheimische zugaenglichen Trampelpfade werden teilweise ausgebaut, so dass auch Normalbuerger mit schlechtem, unpassendem Schuhwerk, sie begehen koennen. An der Art wie die Berge erschlossen werden, kann man auch die kulturellen Unterschiede zwischen asiatischen und europaeischen Ferienvergnuegungen erkennen. Ganz offensichtlich sind die Asiaten weniger Geh und Bergsteige freudig als die Europaeer. Neben einem meistens mit Treppenstufen versehenen Wanderweg gibt es oft auch die Moeglichkeit mit speziellen Kleinbussen eine Strasse nach oben zu fahren. Oben angekommen, duerfen kleine Touristenlaeden und Restaurants nicht fehlen und auch unterwegs kann man meistens an verschiedenen Stellen Getraenke und Kleinigkeiten zum Essen kaufen. Waehrend die Europaer das Gefuehl von Einsamkeit, Abenteuer und urspruenglicher Natur lieben und suchen, freuen sich die Asiaten ueber ihre Faehigkeit die wilde Natur menschengerecht herzurichten. Eigenartigerweise sind die meisten Menschen hier aber im Ernstfall erstaunlich geschickt und waagemutig. So koennen viele Frauen hier mit Stoeckelschuhen und Roeckchen auf ungesicherten schmalen Baumstaemmen, die als Bruecke dienen, einen reissenden Fluss problemlos ueberqueren. Ich schaffe das auch mit Turnschuhen und passender Kleidung kaum.

Fuer mich ist es ein Genuss nachts alleine am Strand spazieren zu gehen und den Wellen des Meeres zuzuhoeren. Meine chinesischen Freunde moegen das nicht. Eine Freundin kann es bis heute kaum gauben, dass ich ueberhaupt keine Angst alleine habe. So sind wir doch ziemlich verschieden. Und trotz Verschiedenheit fuehle ich mich hier wohl und lerne die asiatische Lebensweise immer mehr zu schaetzen und zu lieben. Was mir hier besonders gut gefaellt ist die allgemeine Tendenz zur Grosszuegigkeit und Toleranz.

Posted in China spezial, Freiheit, Kulturunterschiede, Partnerschaft, Politik.

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3 Responses

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  1. Wüstenfuchs says

    Ich erinnere mich, dass du mal als ich noch Kind war und du schon so mehr oder weniger Erwachsen warst, gesagt hast, dass du nachts im Dunkeln keine Angst hättest. Und falls dich jemand belästigen würde, würdest du einfach das dreifachgestrichene C singen und die Sache wäre gegessen….! Daran denke ich immer, wenn ich an dunklen Ecken vorbeilaufe. Nicht dass ich so einen hohen Ton singen könnte, aber ich habe auch keine Angst im Dunkeln….;-)

  2. bolle45 says

    Ich beneide Dich, in Hainan war ich noch nicht. Es muss wunderbar sein auf dieser Insel und die Menschen dort sollen auch sehr nett sein.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz von Kurt.

  3. ilse aus Minga says

    das dreifachgestrichene C als Waffe - herrlich. Ich liebe deinen Blog.



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