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Familienzwaenge

Nehmen wir zum Beispiel Monika Mann: sie war in ihrer Familie ja ziemlich unbeliebt, was in meinen Augen nur fuer sie spricht: Sie wollte sich den Zwaengen dieser beruehmten Familie nicht unterordnen, sondern hat ihren eigenen Kopf behalten und sich weitgehend selbststaendig entwickelt. Dafuer musste sie die Geringschaetzung ihrer Eltern und grossen Schwester ertragen, was ihr ganz sicher sehr viel Kummer bereitet hat. Ihre beruehmtere kleine Schwester (Elisabeth Mann) dagegen war das Lieblingskind des Vaters (Thomas Mann). Und die Familienfotos zeigen: Elisabeth hatte ein sehr gutes Selbstbewusstsein und offensichtlich eine stabilere Persoehnlichkeit als ihre Geschwister. Da sieht man mal wieder wie wichtig es fuer Kinder ist, von ihren Eltern geliebt zu werden. Ein Kind kann sich meistens nur so entwickeln, wie es von seinen Eltern gesehen wird. Eltern, die ihren Kindern nur geringe Faehigkeiten zutrauen, brauchen sich deswegen nicht wundern, wenn das Kind dann auch selbst seine Ziele niedrig ansetzt und sich nichts zutraut. Meistens hat das ja verheerende Folgen fuer die Entwicklungsfaehigkeit. Und sollte so ein geringgeschaetztes Kind es ausnahmsweise trotzdem mal zu was bringen, dann zeigt das die aussergewoehnlich hohe Begabung dieses Kindes. Ich bewundere Monika Mann. Sie hat sich von ihrer Familie relativ distanziert – wobei das sicher nicht ganz unfreiwillig war – und dann auch noch den Mut gehabt, gegen den Willen ihrer Mutter und Geschwister ihre Autobiographie zu schreiben und zu veroeffentlichen. Ich habe dieses Buch zwar noch nicht gelesen, werde es mir aber sobald ich kann besorgen, denn das interessiert mich sehr.

Posted in Buchbesprechungen, Deutschland, Frauen, Freiheit, Konflikte, Literatur.

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