Freitag, August 08, 2008

Paul Celan, ein Selbstmord und das Verhaeltniss der Deutschen zu China im Allgemeinen

Ein Besuch in Deutschland, das bedeutet unter anderem auch: lesen, lesen und lesen...natuerlich lese ich auch den Spiegel, obwohl mir diese Zeitung auf Grund ihrer ungerechten Berichterstattung ueber den Tibetkonflikt vor einigen Monaten, zur Zeit eher unsympathisch ist. Der neuere Artikel ueber China ist besser, sucht mehr die Dokumentation.

Aus einem anderen Artikel in diesem Spiegel entnehme ich, auch wenn es so nicht geschrieben steht, dass der Selbstmord von Paul Celan wahrscheinlich auch mit dem Verhalten der Nachkriegsintellektuellen zusammenhaengt. Gerade die Nachkriegs - Schriftsteller, die sich auf Grund ihrer Vergangenheit keine groesseren Vorwuerfe machen mussten - wie z.B. Heinrich Boell - haben sich anscheinend oft unbewusst antisemitistisch verhalten und ...naja ich will das nicht naeher ausfuehren, denn es ist nur ein Gedanke von mir nach dem Lesen des Aufsatzes ueber die Liebesbeziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan.

Auch ich sehe, dass sogar heute noch viele Deutsche - obwohl sie sich selber fuer weltoffen, demokratisch und gebildet halten, trotzdem sehr arrogant und eigentlich rassistisch sind. Zumindest, wenn sie ueber China sprechen. Die Tatsache, dass in China eine postkommunistische Regierung herrscht, wird als Grund genommen, voller ungerechter Aggression und sehr einseitig in den Zeitungen auf China zu hetzen. Und nicht nur das: auch den Chinesen wird unterstellt weniger gefuehlvoll und moralisch zu sein, als man selbst zu sein glaubt. So hat kuerzlich eine Dame, die einen Vortrag ueber ihr Leben in China gehalten hat, die Hilfsbereitschaft der Chinesen als sehr neue chinesische Errungenschaft dargestellt. Nur: auch wenn sie es vielleicht erst jetzt bemerkt hat: aber hilfsbereite Chinesen gibt es schon sehr lange.

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1 Kommentare:

Am/um 11:58 PM , OpenID majax1 meinte...

Von einer älteren Dame habe ich gehört, daß sie nach einem Shanghai-Besuch enttäuscht war, weil "die Armut und der Schmutz zu sehen ist". Mir fiel die Kinnlade herunter. a) damit kann man rechnen und b) es ist unerhört und nicht respektabel den Leuten gegenüber. Abgesehen davon gibt es auch in hochmodernen Städten wie New York Armenviertel. Wie fast in jeder anderen Stadt auch.

 

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