Samstag, November 03, 2007

Karaoke

Eine der beliebtesten Freizeitbeschaeftigungen in China ist das Karaoke. Dazu trifft man sich mit Freunden in einer der sogenannten Karaokebars. Man mietet dort ein Zimmer, bestellt Essen und Trinken und nach dem Essen singt die Gesellschaft vor dem Fernseher in Mikrofone. Das Ganze ist vor allem eins: Laut. Laut und sehr haesslich. Haesslich, da die Karaoke Videoclips oft nur computerproduzierte Midibands als Begleitmusik benutzen und viele Lieder vom musikalischen Niveau so etwa mit unseren Schlagern und Fahrtenliedern verglichen werden koennen. Damit sich die sonst eher schuechternen Menschen zu singen getrauen, wird ins Mikrofon gesungen. Was dann aus dem Mikrofon rauskommt, klingt alles gleich. Es gibt nur noch eine Maenner und eine Fruaenstimme, alle anderen Unterschiede werden weggemischt, bezw. weggehallt. So muss sich keiner wegen seiner spaerlichen Stimme genieren. Was aber sehr liebenswuerdig ist: die ansonsten musikalisch vollkommen ungebildeten Menschen singen mit einer Inbrunst und Begeisterung, die Laune macht.
Gestern war ich mit unseren Nachbarn Karaoke singen. Meine Ohren sind jetzt noch taub von dem Getoese, dass vom Laermpegel her etwa mit einer Disco verglichen werden kann. Aber ich habe auch mal wieder gemerkt, was fuer sympathische, begeisterungsfaehige Nachbarn ich habe. Haetten die als Kinder Gelegenheit gehabt ein Musikinstrument zu erlernen, koennten wir bestimmt wunderbar zusammen musizieren. Doch leider ist hier Musikunterricht immer noch ein Privileg fuer eine sehr, sehr kleine Minderheit.

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