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Parkbegegnungen

Am meisten vermisse ich waehrend meiner Deutschlandbesuche das Ballett. Es sind ja wie immer Ferien in Deutschland, was bedeutet, dass hier alle Ballettschulen geschlossen sind. So zaehle ich bereits die Tage bis zur naechsten Ballett Stunde in Shanghai. Manchmal mache ich – um nicht komplett zu verfaulen einen Dauerlauf durch den Stadtpark.. Witzigerweise werde ich jedesmal angesprochen. Gestern hat sich dabei herausgestellt, dass mein Gegenueber ein Mann ist, der seit 12 Jahren in Deutschland lebt und leidenschaftlich Stahlsaiten Gitarre spielt. Nachdem dieser Flirt beendet war, begegnete ich einem Radler aus Ulm, der taeglich mindestens 3 Stunden radelt um sich in Radfahr Meditation zu ueben. Er ist sich sicher, dass er dadurch bereits eine hoehere Bewusstseinsebene erreicht hat. Gluecklicherweise wollte er aber niemanden missionieren. Die letzte Begegnung auf meinem etwa 1 stuendigen Dauerlauf waren zwei Frauen, die ebenfalls laufen wollten und zufaelligerweise dieselbe Strecke in etwa dem doppelten Tempo wie ich gerannt sind. Sie haben mich nach der Uhrzeit gefragt.

Ich kann zur Zeit eigentlich nichts hier schreiben, denn ich habe nicht wirklich was zu sagen. Oder soll ich von dem leckeren Essen erzaehlen, dass meine Tanten in Urach gestern fuer mich bereitet haben? Oder von dem Besuch der Nachbarin meiner Mutter?

Sowieso bin ich zur Zeit dauernd etwas schummerig im Kopf, denn ich trinke viel Rotwein, der mir zwar schmeckt, den ich aber nicht so gut vertrage. Ich glaube, ich passe nicht mehr nach Deutschland, doch das heisst leider noch lange nicht, dass ich nun in Shanghai wirklich passe. So fuehle ich mich ueberall etwas ausserhalb.

Posted in Auslaender, Deutschland, Konflikte, Kulturunterschiede, my home.

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3 Responses

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  1. Britta in Norwegen says

    Jupp, das ist das Leben zwischen zwei Kulturen. Ich merke auch, dass ich zunehmend nicht mehr nach D passe mit meinen Einstellungen und komme mir oft furchtbar fremd vor. Aber in Norwegen bin ich eben trotz aller Integration eine Ausländerin und werde nie norwegisch sein.
    Hat aber ja auch Vorteile ;-)

    Lg, Britta

  2. admin says

    Hi Britta, manchmal ist es besser Auslaender zu sein. Dann hat man immer einen Grund fuer sein “ausserhalb sein” und akzeptiert die Unterschiede leichter. Man nimmt sie auch bewusster wahr und auch das ist doch gut.

  3. Wuestenfuchs says

    Oh, das feine Essen in Urach kann ich mir vorstellen……! Ja, die lieben Tantchen kochen immer noch sehr fein! Hefeschnecken, Bienenstich und etc…..



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