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Ueber die drei wichtigsten Grundformen menschlicher Wahrnehmung von Lebensgefuehl

In meinem Freundeskreis gibt es mindestens drei grundsaetzlich verschiedene Typen von psychisch sensiblen Menschen, eigentlich sind es sogar noch mehr, aber ich will ja nicht ins Detail gehen – dazu wuerde so ein Blog nicht ausreichen – sondern nur eine ganz grobe Einteilung vornehmen.

Die erste Sorte: das sind die Menschen, die versuchen sich ihren Schmerz im wahrsten Sinne des Wortes von der Leber zu spielen, in dem sie zum Beispiel malen oder komponieren oder auch singen, also sich aktiv mit ihren Wahrnehmungen auseinandersetzen und auf diese Weise mit der sonst wahrscheinlich unertraeglichen Belastung ueberleben.

Die zweite Sorte sind die sogenannten Psychos. Da steht der Leidens- und Heilungsprozess der Seele praktisch ganz nackt im Mittelpunkt des Lebens als sinngebender Motor.

Und die dritte Sorte sind die Literaten. Literaten zeichnen sich dadurch aus, dass sie meistens – und in diesem Punkt sind sie den Psychos aehnlich - eine gewisse Distanz zu sich selber haben, in dem sie sich selbst von aussen betrachten muessen. Dadurch wird ihnen die unmittelbare Kreativitaet unmoeglich. Unter dieser Gehemmtheit leiden sowohl die Psychos als auch die Literaten. Sie leben sozusagen nur noch die Ueberreste von dem, was einst distanzierte und kinderfeindliche Erwachsene von ihnen uebrig gelassen haben. Ein trauriges Problem, was oft grosse Missverstaendnisse zwischen der ersten Sorte Mensch und den Sorten zwei und drei bewirkt. Denn erstere Sorte wird entsprechend oft als etwas “spinnert” empfunden. Fast alle Menschen – auch die Leute, die weder in Kategorie zwei oder drei passen, halten Menschen der Kategorie eins fuer “spinnert”. Sollte ein Kuenstler mal nicht fuer spinnert gehalten werden, bedeutet das meistens, dass er gar kein Kuenstler ist, sondern nur ein Kunsthandwerker. …- oder der Betrachter selbst eine aehnliche Veranlagung hat.

Und ich trinke seit heute wieder Kaffee. Eine ekelige Bruehe, aber irgendwo muss es doch sein, denn das Wetter ist unbestaendig.

Posted in Kulturunterschiede, Uncategorized, Wetter.

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2 Responses

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  1. Julia says

    also, zugegeben: die Ueberschrift klingt schon ziemlich bombastisch!

  2. Simone says

    sag mal wie tickst Du denn heute? Soll das ein Witz sein?



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