Freitag, Juni 26, 2009

Nicht ganz freiwillige Sommerpause

Mir ist das Leben zur Zeit etwas zu anstrengend. Die ewige Fahrerei mit den Verkehrsstaus und der schlechten Luft und das alles bei etwa 35 Grad .....

Und dann sind fuer mich wichtige Webseiten zur Zeit nicht erreichbar, so dass das surfen auch nicht mehr soviel Freude macht wie frueher....

Und dann habe ich auch sonst nicht viel zu erzaehlen...

Zur Zeit muesste ich anonym schreiben, um all das ausdruecken zu koennen, was ich gerne rauslassen wuerde, aber ich kann nicht anonym schreiben und der Weg das zu sagen, was gesagt werden muss, ist noch nicht gefunden...macht Euch Hoffnung: es handelt sich bei meinen „Geheimnissen“ vor allem um persoenliche Erlebnisse und Gefuehle....tja.

Und nun noch die alltaeglichen Banalitaeten: meine eine Katze hat im Garten einen Kater gesehen und ist seitdem ununterbrochen rollig und das in dem zarten Alter von etwa 12 Jahren! Meine andere Katze, die kastriert ist, hat sich von dem Geschrei anstecken lassen und versucht nun ebenfalls zu miauen, wahrscheinlich um dadurch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch da die Klimaanlagen ununterbrochen surren, nimmt man so Katzengeschrei nach einiger Gewoehnungszeit kaum noch wahr, ich jedenfalls kann trotzdem schlafen. Neben mir schnarcht ja ausserdem normalerweise noch mein Mann......und Flugzeuge fliegen hier auch bis spaet in die Nacht, denn wir befinden uns in einer Anflugschneise......

Im Sommer habe ich meistens wenig Appetit, was sich sehr positiv auf meine Ballett Figur auswirkt. So hat sich mein Fettpolster auf den Hueften fast vollstaendig zurueckgebildet und ich wiege nur noch 53kg, das ist nur noch 1,5kg ueber dem Normalgewicht. Nicht einmal chinesische Ballett Lehrer wagen es noch, mich als fett zu bezeichnen!......Manche Probleme loesen sich eben ganz von selbst, wenn man sich auf seine Gefuehle verlaesst.

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Montag, Mai 11, 2009

Akkupunktur und Orthopaedie

Nun bin ich doch ins Krankenhaus gefahren, denn ich habe Angst, dass mein Steissbein gebrochen ist. Um das aber genau zu wissen, muss man roentgen, was ich wiederum nicht will, denn ich bin vor etwa vier Jahren verstrahlt worden und soll moeglichst nicht mehr roentgen.

„Macht nichts,“ meinte der Arzt,“ es ist eh egal, ob das Steissbein gebrochen ist oder nicht, die Behandlung ist immer gleich.“

Gegen Bluterguss und Schmerzen gibt es Akkupunktur und eine gute chinesische Salbe. Die Nadeln wirken sofort.

Das gute in China ist, dass die chinesische Medizin neben der westlichen Medizin den gleichen Stellenwert hat und selbstverstaendlich mitverwendet wird. Man muss dafuer nicht extra zu einem anderen Arzt gehen. Die Aerzte, die im Krankenhaus arbeiten, verwenden normaerweise je nach Bedarf beide Arten von Medizin. Besonders in der Orthopaedie ist die chinesische Medizin wichtig und wirksam. Aber das scheint sich ja inzwischen auch in Deutschland rumzusprechen......? Jedenfalls bieten auch in Deutschland immer mehr Orthopaeden die Akkupunktur an. ...

Jetzt ist die Aussentemperatur bereits auf 35 Grad gestiegen und ich habe die Klimaanlage eingeschaltet....

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Unangenehm

Gestern abend bin ich ausgerutscht und die Treppe hinuntergefallen. Nun kann ich mich kaum noch ruehren. Dort, wo das Steissbein aufhoert, am oberen Ende des Po ist ein riesiger Bluterguss und die Stelle fuehlt sich taub an. Sieht so aus, als ob ich mein Ballett Training erstmal streichen muss. Nichteinmal eine Kniebeuge kann ich mehr machen. Beim Katzenfuettern muss mein Mann assistieren, denn ich komme weder herunter noch herauf. Richtig bloed. Weiss auch nicht, wie das passiert ist. Meine Hausschuhe sind extrem rutschig und wenn ich muede bin, sehe ich oft nicht richtig.

Diese Woche werde ich wohl vor allem liegend verbringen. Auch meinen Schuelern muss ich absagen, denn langes Sitzen geht nicht.

Trotzdem bin ich froh, dass nicht noch mehr passiert ist. Ich haette mir ja auch einen Arm brechen koennen und das waere fuer mich noch viel schlimmer. So habe ich mal wieder Glueck im Unglueck gehabt.

Habe ich schon erwaehnt, dass das Wetter hier ohne Zwischenstopp vom Winter in den Hochsommer uebergesprungen ist? Seit einigen Tagen haben wir hier etwa 34 Grad und auch Nachts bleibt es – wie im Sommer – recht warm. Ich habe meine Fruehlings Kleidung noch nicht richtig getragen, sondern konnte die Pullover mehr oder weniger diekt mit den kurzaermeligen T-Shirts und Tops austauschen.

„Das ist doch angenehm..“ werden vielleicht einige von Euch denken. Aber so angenehm ist es nicht, denn nun, wo Tag und Nacht die Fenster offen stehen, macht sich die Luftverschmutzung hier erst so richtig bemerkbar. Das wird jedes Jahr schlimmer.

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Mittwoch, April 29, 2009

Heute


Heute, ein Tag an dem ich noch viel vorhabe. Dieser Tag hat noch nicht so richtig angefangen, steckt noch in den Kinderschuhen so wie ich im Schlafanzug.

Es wird noch viel passieren und ich trinke meinen ploerigen, lauwarmen Kaffee in freudiger Erwartung. Das sonnige Wetter beschert uns Temperaturen um die 26 Grad und ueppig spriessende Baeume. Die Schwimmbad Saison , die in unserem Wohnviertel bereits begonnen hat, waehrend man sich in anderen Stadt Teilen noch etwas gedulden muss, treibt die Wasserratten alle zu uns...

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Donnerstag, April 16, 2009

Sehnsucht nach europaeischer Kultur

Tja, die Deutsche Welle scheint jetzt leider auch mal wieder gesperrt zu sein. Und erstaunlicherweise wurde auch der Proxyserver, den ich in einem Internet Kommentar empfohlen hatte, sofort gesperrt. Das ist schon richtig aergerlich.

Diese Internet Sperren stoeren mich sehr, vorallem weil sie fuer mich so unverstaendlich sind. Fuer mich ist das Internet ein wichtiges Fenster zur Welt , vorallem auch nach Deutschland und zur europaeischen Kultur. Werden Seiten gesperrt, die ich gerne besuche, dann macht mich das traurig und unzufrieden.

Themawechsel. Wir geniessen hier Fruehlingswetter und ich versuche so oft wie moeglich ins Freie zu gehen. Die Kirschbaeume bluehen und ich bin froh, dass nun auch in unserem Garten so ein rosabluetiger, kleiner Baum steht.

Meine Sehnsucht nach Kultur treibt mich nicht nur ins Internet, sondern hat mich auch auf die Idee gebracht einer Theatergruppe beizutreten. Durch diese neue Aktivitaet habe ich einige nette neue Menschen kennengelernt und ueberhaupt scheint diese Richtung fuer mich zu stimmen, obwohl ich nach wie vor meine Ausdrucksmoeglichkeiten musikalisch suche. Es ist immer gut sich zu oeffnen. Sich einschraenken kann man ja spaeter, wenn es denn sein muss. Neue Erfahrungen bringen neue Ideen und setzen Energie frei.

Fuer meine Gitarrenvideos habe ich durch diese Theatergruppe nun halbwegs professionelle Hilfe gefunden. Es wird noch ein paar Wochen dauern und wenn dann Youtube wieder erreichbar ist, hoffe ich, Euch einige gut aufgenommene Stuecke praesentieren zu koennen.

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Freitag, Januar 16, 2009

Die in einer Rolltreppe eingeklemmte Katze, Teil 2

Wichtig zu erwaehnen ist noch, dass so ein Unglueck in Deutschland wahrscheinlich nicht passiert waere. Denn in Deutschland haben alle Rolltreppen einen Notschalter zum Abschalten. In China gibt es das noch nicht, zumindest diese Rolltreppe hatte keinen solchen Schalter. Ich habe natuerlich erst nach diesem Schalter gesucht und dann, weil es diesen Schalter nicht gab, die Katze bei laufender Rolltreppe herausgezogen bzw. gerissen. Heute morgen habe ich mich in der Tierarzt Praxis erkundigt: die Katze hat in der Nacht etwas gegessen und getrunken. Heute Mittag wird sie noch weiter untersucht, denn eventuell hat sie noch andere Verletzungen. Doch wahrscheinlich wird sie sich trotz allem erholen und irgendwann wieder einigermassen laufen koennen.

Auch heute schreibe ich bei uns unten in der Kueche. Unsere Haushaelterin prutzelt neben mir Entenhaxen. Meine Schwiegermutter ordnet ihre Sachen, draussen scheint die Sonne und zu meiner Freude ist es waermer geworden. Naechste Woche – am 24ten Januar - beginnt das Fruehlingsfest und damit hoffendlich auch der Fruehling! Aber meistens wird es Ende Januar nochmal kalt, bevor sich dann der Winter endgueltig verabschiedet.

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Montag, Dezember 15, 2008

Ferien auf Hainan 2

die Handtuecher in unserem ersten Hotel warteten als Elefanten auf unseren Betten



Die ersten beiden Tage verbrachten wir auf der Yalongbei, meinem Lieblings Strand.


Hier kann man das ganze Jahr ueber Sonne tanken.

Die schnellen Flitzer sind zwar umweltverschmutzend und ganz schoen laut, aber gluecklicherweise gibt es noch nicht soviele davon wie an europaeischen Straenden.

Wem es zu sonnig ist, der kann sich unter Kokosnuss Baeumen auf eine Haengematte legen.

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Dienstag, Dezember 09, 2008

Ferien auf Hainan

Das ist ja eine Ueberraschung! Nachdem ich mich immer ueber das Wetter beklage, hat mein Mann zwei Flugtickets nach Hainan gekauft. Hainan ist eine sonnige, tropische Insel ganz im Sueden Chinas. Nun muss ich nur noch die Batterien in meiner Kamera laden und den Bikini einpacken und los geht’s! Natuerlich habe ich immer noch keinen Leptop und auch nicht vor, den Kurzurlaub in Internet Cafes zu verbringen, deswegen gibt’s hier erstmal eine kleine Blog-Pause.

Seid gegruesst im kalten Deutschland, ich beneide Euch nicht um Euren stimmungsvollen Weihnachtsmarkt mit Gluehwein und Christstollen.
Passt aus, dass euch nicht die Nasen und Finger einfrieren und denkt an mich, die ich im Bikini in der Sonne liege oder am Strand entlanglaufe und die Musik der Wellen, die ans Ufer schlagen, geniesse. Happy Holidays!

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Samstag, Dezember 06, 2008

Unser Komitee, das Wetter und andere Wichtigkeiten..

Manchmal finde ich es richtig schade, dass ich hier eben doch nicht alles so frei erzaehlen kann wie ich gerne moechte. Das liegt allerdings nicht an den Besonderheiten des Landes in dem ich lebe, sondern - wie ich in meinem Aufsatz ueber Meinungsfreiheit schon geschrieben habe - an dem, was man so als privates Umfeld bezeichnen koennte. Sprich: in Deutschland waere das ja genauso.....

Heute hat unser frisch gewaehltes Komitee zum erstenmal getagt. Ich bin, was die Zusammenarbeit mit diesen Leuten betrifft, eigentlich zuversichtlich. Die scheinen alle gutmuetig und relativ vernuenftig zu sein. Meine Umweltschutz Aktivitaeten wurden sehr begruesst.

Leider wird demnaechst unser Highway in die Stadt wegen Erweiterung fuer etwa ein Jahr gesperrt. Das bedeutet unglaublich lange Zeiten auf dem Weg zu meinen chinesischen Schuelern und zum Ballett. Ich sehe mich schon taeglich stundenlang auf der Strasse im Stau. Das sind keine guten Aussichten und deswegen habe ich jetzt ordentlich schlechte Laune.

Ueberhaupt: jetzt, wo es ploetzlich kalt geworden ist, macht das Leben hier keinen richtigen Spass mehr. Mein Mann ist auch dauernd unterwegs und mein Zimmer ist schrecklich unaufgeraeumt. Gerade ist mir auch noch zu allem Ueberfluss einer meiner gepflegten Gitarren-Fingernaegel abgebrochen. Bei der Kaelte wird die Luft so trocken, dass der Hydrometer an seine untersten Grenzen stoesst und die Gitarren sich in hoechster Gefahr befinden. Die Decken koennen jetzt reissen und dann ist so ein teures Instrument fuer immer unbrauchbar. ..

Heute habe ich einen neuen Gitarrenschueler bekommen. Er ist ein amerikanischer Junge, zwoelf Jahre alt und geht nicht zur Schule. Er hat noch fuenf Geschwister, die offensichtlich alle nicht zur Schule gehen. Die Mutter ist Lehrerin und organisiert den Unterricht zu Hause selbst. Die Mutter und die Kinder sprechen ausgezeichnet Chinesisch und scheinen ueberhaupt ziemlich intelligent zu sein. Erstaunlich. Ich wusste gar nicht, dass es so was gibt. Jahrelang nicht zur Schule gehen und trotzdem schlau sein! Bin schon sehr gespannt wie der Unterricht sich entwickelt.

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Mittwoch, November 26, 2008

Sonnenstudios und Regenschirme



während ich mich zu Beginn meines Berlin Aufenthaltes noch über die vielen Sonnenstudios gewundert habe, verstehe ich inzwischen, warum es davon so viele gibt. (In Shanghai habe ich noch keines gesehen). Und Regenschirme kann man in Berlin fast so billig kaufen wie in Shanghai. ...Auf dem Foto ist übrigens kein Sonnenstudio abgelichtet, sondern blauer Himmel. Deswegen hat es meiner Meinung nach Seltenheitswert und ist besonders sehenswürdig.

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Dienstag, November 25, 2008

Pech gehabt

Nun bin ich schon seid drei Tagen erkältet und darf nicht zu meinem Bruder ins Krankenhaus. Sieht fast so aus, als ob ich umsonst in Berlin geblieben bin. Das Wetter hier ist einfach ungemütlich und anstrengend. Wer mich jetzt eine miesepetrige Jammerkatze nennen möchte, soll den Mund halten. Ich bin nunmal so. Heute bin ich total frustriert bis elf Uhr im Bett geblieben und danach zum Frühstück in eine Kneipe marschiert, in der schon am hellichten Tag Bier getrunken und Karten gespielt wird. Hier ist es wenigstens warm und der Kaffee schmeckt lecker. Ausser Kaffee habe ich mir noch eine Rinderleber mit Zwiebeln, Kartoffelbrei und Gurkensalat bestellt. Während in deutschen Restaurants die Getränke immer zu klein sind, sind die Essen meistens riesengroß. Ich schaffe noch nicht einmal die Hälfte. Ich fasse mir ein Herz und bitte darum, den Rest mit nach Hause nehmen zu dürfen. Das ist hier offensichtlich ungewöhnlich, die Bedienung zögert zuerst, doch dann bemüht sie sich, ein passendes Gefäß zu finden. (Da in Shanghai fast alle Menschen die Überreste ihres Restaurantessens mit nach Hause nehmen, gibt es dort proffessionelle, mikrowellenfeste Verpackung. Diese Verpackung kostet seid neuestem Geld, so daß wir sie mehrfach benutzen und jedesmal wenn wir ein Restaurant besuchen, die alten Schalen von zu Hause mitbringen). Alle meine Freunde behaupten, Berlin wäre sehenswürdig und überhäufen mich mit gutgemeinten Sightseeing Ideen. Doch ich will eigentlich nur meinen Bruder besuchen, was jetzt nicht geht. Also verbringe ich meine Zeit in Kneipen, Internetcafees und auch Ballett Studios...Nachmittags um vierzehn Uhr fahren die Autos schon mit Licht durch die Straßen....schluchz

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Pendereckis 75zigster Geburtstag

Auch wenn mir Berlin, was Technik, Internetcafes und U-Bahn System betrifft, vorkommt wie Chinas tiefste Provinz, so hat es doch in kultureller Sicht eine Menge zu bieten. Gestern konnte ich kostenlos ein Konzert zu Ehren Pendereckis geniessen, der seinen 75zigsten Geburtstag feierte. Leider bin ich inzwischen etwas erkältet und habe es nicht geschafft vor Konzertbeginn noch einen Kaffee zu trinken. Doch in der Pause habe ich das grosszügig nachgeholt und konnte dann das Sextett fuer: Klavier, Klarinette, Horn, Cello, Bratsche und Geige bei vollem Bewusstsein hören. Die Kompositionstechnik Pendereckis ist ziemlich speziell. So liebt es Penderecki Melodien mit Quarten, kleinen Sexten und Halbtönen zu bilden und die Instrumente auf dem gleichen Ton einsetzen zu lassen. Ein Ton wird von einem anderen Instrument übernommen und motivisch weiterentwickelt. Wie auch Ligetti und andere moderne Komponisten arbeitet er ausserdem mit Klangflächen, die durch verschiedene Tempi, Tonhöhen, Klangdichten und Rhythmen strukturiert werden.

Auch in diesem Konzert wurde moderiert, aber nicht von den Musikern selber, sondern von einem Moderator der polnischen Botschaft.

In Berlin sind um diese Jahreszeit die Tage sehr kurz und ich habe, seitdem ich hier bin, keine Gelegenheit gehabt in der Sonne zu sitzen. Das Wetter ist ausserdem kalt und dunkel. Deswegen bin ich froh, dass ich normalerweise in Shanghai leben kann.

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Freitag, November 07, 2008

Die Tanzrepublik

Mal wieder leiden wir unter dem schlechten Wetter. Seit fast zwei Wochen ununterbrochen Regenwetter, davon die meiste Zeit Dauerregen. Die viel zu hohe Luftfeuchtigkeit, die relative Dunkelheit auch am Tag und das staendige Geprassel der Regentropfen beginnen die allgemeine Stimmung zu beeintraechtigen.

(dieses Foto habe ich im Stau auf der Autobahn von XinQiao nach Shanghai gemacht. Eine Strecke, die ich fast taeglich fahre.)


Die Menschen wirken bedrueckt. Nur bei uns im Ballett ist das anders. Wir kommen zwar nass und genervt vom Verkehrsstau und fast Zusammenstoessen in das Studio, doch dann trainieren wir mit guter Musik und viel Freude. Und je mehr wir schwitzen, desto besser wird die Stimmung. Am Ende des 90 minutigen Trainings sind normalerweise alle gutgelaunt. Ballett ist ein Sport mit hohen Anforderungen an die Koerperbeherrschung und Koordinationsfaehigkeit. Es ist sehr aehnlich wie ein Musikinstrument zu erlernen, aber mehr grossmotorisch. Was beim Instrument die Haende sind, sind hier die Beine und Fuesse.

Jede Woche trainiere ich etwa 3-4 mal Ballett. Angefangen habe ich in dem Ballett Raum unseres ehemaligen Wohnviertels, mit einem alten Tanzlehrer von der chinesischen Oper, der sich mit Privatunterricht seine Rente aufbessern muss. Danach habe ich etwa zwei Jahre an der chinesischen Oper gelernt und als diese letztes Jahr ihren Unterricht eingestellt hat, hat eine meiner Mitstudentinnen selber eine Ballett Schule gegruendet und den Lehrern und Studenten der chinesischen Oper eine neue Trainings Moeglichkeit gegeben.

Diese ehemalige Mitstudentin, die jetzt Chef ihrer selbstgegruendeten Privatschule ist,
hat uns allen sehr geholfen. Sie ist das Risiko eingegangen und hat auf eigene Kosten einen grossen Raum fachgerecht renoviert. Weil sie selber leidenschaftlich tanzt, weiss sie worauf es ankommt. So hat sie am Umkleideraum und WC gespart, um moeglichst viel Platz zum Tanzen zu haben. Die Lehrer sind alle Profis bzw. Exprofis und wer (als Student) ein Jahr im voraus bezahlt, kann taeglich fuer wenig Geld nach Herzenslust alle Trainingsangebote in Anspruch nehmen. Nur schade, dass diese wichtige Stelle weit weg ist von dem Ort, wo ich wohne. Ich verbringe viele Stunden in U-Bahn und Bussen und das meistens ohne Sitzplatz und dichtgedraengt mit vielen Menschen.

In China ist Ballett Training als Sport unter Erwachsenen nicht besonders populaer. Wir sind nur eine kleine Gruppe Tanzbegeisteter und mit einigen Mitstudenten bin ich nun schon mehrere Jahre zusammen. So verdient Yu Hong nicht viel mit uns. Trotzdem will sie die Tanzrepublik weiterhin als Ballett Studio erhalten und sich nicht mit anderen Tanzarten verzetteln und trotzdem zahlt sie den Lehrern ein weitaus besseres Honorar als es die chinesische Oper getan hat. Nur leider reicht es noch nicht fuer die Alters- und Sozialversicherung der Lehrer. Doch da ist sie optimistisch. Sobald die Schule besser laeuft, will sie auch dieses Problem loesen.

(hier seht ihr Yu Hong, die Frau, die die Tanzrepublik gegruendet hat.)

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Freitag, Oktober 31, 2008

ein oesterreichischer Hausbesitzer in Shanghai

Ich sitze gerade am zweiten Tag Dauerregen bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit vor meinem Computer, der jederzeit seinen Geist aufgeben kann, denn soviel nasse Luft moegen die Rechner gar nicht. Ich versuche mit Hilfe der Klimaanlage die Luft zu trocknen, weiss aber nicht, ob ich auf warm oder kalt stellen soll. Die natuerliche Temperatur ist 21 Grad. Stelle ich auf kalt, muss ich mir Skiunterwaesche anziehen, benutze ich die Heizung, schwitze ich. Also doch lieber die Heizung. Unsere Betten sind nachts so feucht, dass wir uns ungemuetlich fuehlen. Seitdem ich hier bin, kann ich mich nicht erinnern jemals ein so regenreiches Jahr erlebt zu haben. Mein Gaertner kann sich freuen! Er sollte mir eigentlich alle zwei bis drei Tage die Wiese und die Pflanzen giessen, damit nichts vertrocknet, doch dieses Jahr kann er seinen Lohn kassieren ohne dafuer viel arbeiten zu muessen. Wobei wir gleich beim Thema waeren:

ein oesterreichischer Hausbesitzer in Shanghai

Ausser Jiangping und mir gibt es auch noch ein paar andere Auslaender, die sich in Shanghai dauerhaft niedergelassen haben. Gegenueber unserem Transformatorenhaeuschen hat sich ein Oesterreicher ein Haus gekauft und es kompromisslos nach seinen Vorstellungen umgebaut. So hat er dreissig Meter in die Erde gegraben, um die Erdwaerme fuer Heizung und Warmwasser benutzen zu koennen. Ausserdem hat er Rollaeden und Regenrinne montiert, die es hier normalerweise nicht gibt und das ganze Haus nach modernsten Gesichtspunkten isoliert. So kann er viel Energie sparen.

Dieser Mann ist in Shanghai etwas Besonderes. Obwohl zum Beispiel das Autowaschen bei uns in Xin Qiao mit allem drum und dran nur zehn RMB (also ein Euro) kostet, waescht K. seine Autos (zwei Autos: eines fuer seine Frau und eines fuer ihn) selber und zwar am liebsten am Sonntag. Wenn er mit dem Autowaschen fertig ist, faengt er an im Garten zu arbeiten und maeht sogar den Rasen mit einem selber gekauften Rasenmaeher. Dabei kriegen wir die Wiese kostenlos vom Management rasiert! Wer arbeitet hier schon selber? Die reichen Chinesen eher nicht.
Abends sitzt der Oesterreicher dann mit seinen Freunden auf der typisch alpenlaendisch anmutenden Holzterasse, grillt Fleisch und schaut auf einer riesigen Aussenleinwand Fussball. Nachts werden die Rollaeden runtergelassen.

Eines ist sicher: in China sind solche Verhaltensweisen sehr selten! Und sie werden nachgeahmt! So hat eine andere chinesische Familie, die gleich daneben wohnt, sich auch eine Regenrinne montieren lassen und andere Nachbarn – ebenfalls Chinesen – waschen nun ploetzlich am Wochenende selber das Auto. Auch die Holzterassen und das Grillen von Fleisch wird hier allmaehlich populaer. Da sieht man was ein Mensch bewirken kann.

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Dienstag, Juli 01, 2008

Wir haben diesselben Themen

Wie Ihr auch bei Phillip nachlesen koennt hat es hier in den letzten Wochen vorwiegend geregnet und zwar heftig. Doch heute ist es sehr heiss und sonnig und in unserem Wohnviertel tosen die Klimaanlagen. Klimaanlagen sind laut - zumindest die Grossen -.

Und wie Ihr bei Carsten lesen koennt, leiden die Menschen in Sichuan und das Wetter macht ihr Leben noch anstrengender und qualvoller. So kann sich Mrs Rice ueber die "Belastbarkeit der Menschen" wundern. Oder bewundern? Hatte sie nicht bewundern gesagt? Die Tapferkeit der Menschen in Sichuan ist wirklich bewunderungswuerdig.Dieses Erdbeben hat viele Menschen zu Helden werden lassen. Da gibt es Menschen, die bis zum Umfallen fuer andere Menschen arbeiten. Eine Lehrerin z.B. hat, -obwohl ihr eigenes Kind bereits tot geborgen worden war - nicht geruht, bis alle ihre Schueler ausgegraben worden waren. Sie blieb die ganze Zeit an der zusammengestuerzten Schule und hat mitgeholfen die Schueler zu retten und zu versorgen. Bis sie irgendwann mal entkraeftet zusammengebrochen ist. Oder der alte, bettlaegerige Mann, der 1 Woche unter den Truemmern ueberleben konnte, weil seine Frau es geschafft hat, ihm durch eine Ritze Wasser zu geben. Das Ehepaar hatte in einer sehr abgelegenen Region gelebt, wo die Rettungskraefte nicht sofort hingefunden hatten. Schliesslich waren viele Strassen von Schlammmassen zugeschuettet und einige kleine Bergdoerfer erst nach einigen Tagen erreichbar. Inzwischen leben die Menschen in Zelten. Das ist bei der Hitze und bei dem Regen sehr unangenehm. Acht Personen pro Zelt. Jeder hat nur eine kleine Lagerstaette. Essen, Waschen und alles andere eine Gemeinschaftsangelegenheit. Dazu die Trauer um die toten Freunde und Familienmitglieder. Ein Foto, das mir besonders unter die Haut geht, ist das Foto mit den Schultaschen der toten Schueler. 

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Montag, Juni 23, 2008

Es regnet...





Regenzeit. Taeglich schuettet es ein paarmal wie aus Kuebeln gegossen. Ich habe versucht, ein paar charakteristische Fotos von dem Regen zu machen. 




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Mittwoch, Juni 18, 2008

Sintflut in Shanghai

Es regent und regent. Zuerst dachte ich, in diesem Jahr ist die Regensaison wohl der Klimaveraenderung zum Opfer gefallen, denn bis Ende Mai war die Luft brot – trocken und das Wetter aehnelte mehr dem in Deutschland als dem , was wir hier sonst zu erwarten haben. Doch jetzt kam er der Regen und nicht nur das: Seit Tagen regent es, wenn das so weiter geht, werden wir davon schwimmen! Naja, es ist nicht das erstemal, dass ich hier starken Regen erlebe. Waehrend das Publikum in der Hagya Irini(Istanbul) bei einem Konzert von Gabriela Montero die Zeit vergisst und die Deutschen bei freundlichem aber kuehlem Wetter im Bett liegen – man bedenke die Zeitverschiebung – muss ich meinen Kaffee mit alten, vertrockneten Keksen geniessen, denn unser Baecker kann bei diesem Wolkenbruch kein Fruehstueck liefern. Der Tag faengt also gut an. Doch waehrend der Baecker zu Hause bleiben darf, muss ich heute nachmittag noch ins Qingpu Qu zu meinen Gitarrenschuelern fahren…..

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Samstag, März 15, 2008

eine positive Bemerkung


Das Foto heute habe ich in unserem Garten gemacht und das ist immerhin eine positive Bemerkung: kaum war der Schnee weg, haben bei uns die Rosen angefangen zu bluehen. Sie bluehen nun schon mehrere Wochen und sind bald wieder verwelkt. Wir haben tagsueber wieder angenehme Temperaturen um die zwanzig Grad und brauchen nicht mehr zu frieren!

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Sonntag, Februar 03, 2008

Noch mehr Schnee

Inzwischen hat es schon wieder geschneit. Ich habe die Fotos, die ich
von diesem Wetter gemacht habe, zu einer Slide Show zusammengestellt
und bei Youtube veroeffentlicht. Wenn Ihr also wissen wollt, wie es
in den letzten Tagen bei uns aussah, koennt Ihr Euch den Streifen anschauen.






Wir haben als reiche, priveligierte Menschen
nichts zu klagen, aber die vielen Menschen ohne Heizung oder die
Menschen in anderen Staedten, wo es teilweise schon seit Tagen weder
Strom noch Wasser gibt, leiden sehr unter diesem ungewoehnlichen
Winter.

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Freitag, Februar 01, 2008

China versinkt im Schnee!

Ich schaue aus dem Fenster, es schneit hier schon wieder.
Gerade hat eine Journalistin im Fernsehen geweint. 20 000 Menschen in
China sind derzeit ohne Strom und Wasser, 24 sind bereits wegen des
Wetters gestorben.

Die Bahnhoefe sind uebefuellt mit wartenden Menschen, die wegen dem
Fruehlingsfest nach Hause fahren wollen und nun nicht voran kommen.
Der Sohn meiner Haushaelterin war drei Tage im Bus auf der Autobahn
ohne Essen bis er endlich voellig erschoepft zu Hause ankam.
Normalerweise dauert diese Fahrt nur acht Stunden.

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Shanghai Wetter

Ich zeige hier ein paar Fotos, da koennt Ihr sehen: viel Schnee ist
inzwischen nicht mehr da, aber es ist bitter kalt – und weil die
Menschen hier doch groesstenteils keine Heizung haben, ist die
Situation imer noch extrem.

Es soll auch weiterschneien und bis zum sechsten Februar kalt
bleiben. Die Preise fuer gruenes Gemuese steigen taeglich. Sowieso
sind hier die Lebensmittel in letzter Zeit wahnsinnig teuer geworden.
Aber das liegt nicht nur an der Kaelte.

So kann man nur hoffen, dass alle Menschen, nachste Woche, wenn das
Fruehlingsfest beginnt, genug zu Essen haben und nicht vor Kaelte
krank werden.

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Dienstag, Januar 29, 2008

Shanghai im Schnee!

Heute liegt immer noch Schnee und die Aussichten fuer die naechsten
Tage: noch mehr Schnee….Sowas gibts hier hoechstens alle zwanzig bis
dreizig Jahre mal. Wir sind bereits mehrere Tage im Schnee und keine
Aussicht auf Aenderung.

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Montag, Januar 28, 2008

Shanghai friert


Seit mehreren Tagen schneit es in Shanghai. Und: der Schnee bleibt
liegen! Das ist ein aeusserst seltenes Ereigniss hier und
entsprechend erleben wir einen Ausnahmezustand. Da es keine (oder
fast keine) Raeum Maschinen gibt und alle Autos nur Sommerreifen
haben, muessen die Autobahnen gesperrt werden. Der Verkehr liegt
lahm. Die meisten Menschen hier haben keine Heizung und sehr viele
noch nicht einmal eine Klima Anlage. Meine Haushaelterin hat mir
erzaehlt, dass sie zu Hause nur im Bett liegen kann, weil die Wohnung
eiskalt ist.

Viele Menschen fluechten sich in die grossen Kaufhaeuser, weil sie
die Kaelte zu Hause nur schwer ertragen koennen.

Wir sind extrem priveligiert, denn wir haben uns deutsche Heizkoerper
einbauen lassen. Doch trotzdem laufen wir auch im Haus in
Daunenjacken rum, denn so warm wie in Deutschland wird es trotzdem
nicht. Dazu ist unser Haus wahrscheinlich zu schlecht isoliert.

Einige meiner Schueler koennen zur Zeit nicht ueben, weil es bei
ihnen daheim viel zu kalt ist. Auch die normalen, chinesischen
Schulen sind ungeheizt und eiskalt.

Die Bodyguards, die unseren Compound bewachen, muessen pro Schicht
12 Stunden im Freien herumstehen. Wenn es nicht bald wieder waermer
wird, werden hier wahrscheinlich viele Menschen krank.

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Freitag, November 09, 2007

Unser Mandarinenbaum


In unserem Garten steht ein kleiner Mandarinenbaum. Zuerst dachten wir alle, er wuerde sterben so trocken und verkummert wie der im Fruehling aussah, doch nun traegt er suesse Mandarinen! Die Mandarinen werden taeglich weniger, deswegen bin ich heute morgen noch im Schlafanzug rausgegangen und hab den Baum fotografiert.

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Mittwoch, September 19, 2007

Warten auf den Taifun

Als ich gestern abend bereits auf dem Weg zum Theater war, erreichte mich der Anruf von der Kartenreservierung, dass die Vorstellung wegen des nahenden Taifuns gestrichen worden sei. Also kaufte ich eine Flasche australischen Rotwein (Wolf Brass, yellow label, shiraz) und machte mich auf den Weg zu einer Freundin. Nach immerhin nur 50 Minuten Warten im Regen ergatterte ich ein Taxi. Es stuermte und schuettete auch noch, als ich wieder zurueck nach Hause fuhr. Heute sind die Schulen geschlossen und mein Gitarrenunterricht gestrichen. Shanghai wartet auf den schlimmsten Taifun seit Jahrzehnten. Heute nachmittag um vier soll es losgehen, das Zentrum wird bei Jinshan sein, genau der Ort, an dem sich die Firma meines Mannes befindet. Wir werden eine aufregende Nacht erleben, wer weiss, was alles noch passieren wird. Vorerst ist Ruhe vor dem grossen Sturm. Die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch, alles scheint feucht zu sein.

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Dienstag, September 18, 2007

tanzende Tropfen



Ich lasse mir das Bloggen nicht kaputt machen. Schliesslich bin ich ein lebendiger Mensch und habe das Recht meine Gedanken und Erlebnisse mitzuteilen.

Hier hat sich ein Taifun niedergelassen und verwandelt die Stadt in eine grosse Pfuetze. Es regnet schon den ganzen Tag und ich geniesse den Ausblick auf gewaschene Baeume und den trommelnden Klang der Regentropfen.

Nachher werde ich mich noch in den Berufsverkehr begeben, um heute Abend an einem kulturellen Event teilzunehmen. Eine Tanzgruppe aus Israel tanzt im Kespace. Vielleicht sehe ich dort meine Freundin Christa, die sich diese Vorstellung auch nicht entgehen lassen moechte.

Kultur in Shanghai. Das gibt es und es gibt das immer mehr.


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Donnerstag, August 09, 2007


Heute Abend habe ich mich auf einen Liegestuhl in unseren Garten gelegt und mir den Himmel angeschaut. Es klingt erstaunlich, ist aber wahr, wir haben in der Naehe von Shanghai ein Haus mit Garten. Heute war es sogar fuer unsere Verhaeltnisse wunderbar ruhig und ich konnte den Ostwind durch die Blaetter blasen hoeren und ausserdem Grillen und Froesche. Ob sich wohl ein nach Deutschland importierter Frosch mit den deutschen Froeschen am Teich unterhalten kann? Und was ist mit den Katzen? Muessen die bei einem Umzug nach Deutschland erst das deutsche Miau erlernen?

Interessant war auch der Flugverkehr am naechtlichen Himmel. Die fliegen da kreuz und quer! In der kurzen Zeit wo ich im Garten lag, gab es mindestens fuenf Flugzeugbegegnungen, davon sahen zwei richtig knapp bemessen aus. Wir leben anscheinend an einer Luftverkehrskreuzung. Naja, diese Bemerkung war jetzt nicht sehr romantisch. Eigentlich wollte ich doch nur sagen, dass es schoen ist abends im Garten zu sein, auch wenn man wegen der Mueckenstiche danach eine Nacht nicht richtig schlafen kann.

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Samstag, August 04, 2007

nasse Fuesse

Ein Wolkenbruch ergiesst sich ueber die Stadt. Ohne Regenschirm renne ich von der Bushaltestelle zur U-Bahnstation. Der Bahnhofsvorplatz ist eine einzige grosse Pfuetze, die einen zukuenftigen See bereits erahnen laesst. Meine neugekauften Ledersandalen werden so auf natuerliche Weise mit Wasser gewaschen und auch meine Fuesse erfreuen sich eines unbeabsichtigten Bades. Durchnaesst draenge ich mit den Menschenmassen in die ueberfuellte U-Bahn. In der U-Bahn lassen Kuehlschranktemperaturen mir eine Gaensehaut wachsen. Ich verbringe meine Zeit damit, den Leuten auf die Fuesse zu starren. Erstaunliches tritt da zu Tage! Von Schuhen rot und blau gefaerbte Damenfuesse, die sich mit zu kurzen Sandalen arrangieren muessen oder auch Kinderfuesse, die in ausgelatschten Herrensandalen schwimmen. Die meisten Schuhe, die ich betrachte, sind sehr schlechter Qualitaet und oft in der Groesse nicht mit den darin sich – sicherlich unwohl fuehlenden Fuessen- uebereinstimmend. Kein Wunder, wenn die Menschen hier um die wenigen Sitzplaetze in der U-Bahn kaempfen! Und umso erfreulicher, dass es trotzdem immer wieder Menschen gibt, die ihren kostbaren Sitzplatz an Kinder und alte Menschen abgeben.

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Samstag, Juli 28, 2007

Sommerpause


Ich habe einfach keine Lust mehr auf Sightseeing. Keine Lust mehr darauf irgendwelche Gaeste und Kunden zu begleiten und den immer wieder selben Smalltalk zu fuehren. Nach acht Jahren Shanghai bleibe ich am liebsten zu Hause. Wer mit mir Shopping gehen will, quaelt mich. Ich h a s s e einkaufen!! Nur in seltenen Faellen macht das Spass.

Dagegen gibt es nichts Schoeneres, als waehrend der heissen Tage zu Hause im klimatisierten, kuehlen Arbeitszimmer die Zeit am Computer zu verbringen. Das ist Genuss! Waehrend draussen die Stadt bei 38 Grad im Schatten vor sich hin schmort, hat es in meinem Zimmer nur noch 27 Grad. Wie gemuetlich! Ich lese die Nachrichten im Internet. Afghanistan, Deutschland, Italien, alles nur einen Mausklick von mir entfernt. Heutzutage ist es wirklich nicht mehr noetig, zentral zu wohnen. Auch an abgelegenen Orten ist man per Computer am Puls der Zeit.

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Donnerstag, Mai 24, 2007


Es hat geregnet. Auf der Wiese steht das Wasser, ueberall haben sich Pfuetzen und kleine Seen gebildet. Sogar der Balkon hat sich in eine Badewanne verwandelt. Es war sehr trocken dieses Fruehjahr, alle haben auf den Regen gewartet, nun ist er gekommen. Die Luftfeuchtigkeit bei 70%, immer noch nicht so feucht wie gewoehnlich um diese Jahreszeit. Die Nachbarn, die gestern begonnen haben eine Holzterasse zu bauen, breiten die durchnaessten Bretter auf dem hoeher gelegenen Teil der Wiese aus.
Computerprobleme bereiten Kopfschmerzen. Unentschlossenheit verwandelt Stunden in Nichts

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Donnerstag, Mai 03, 2007

Heute morgen hat unser Leitungswasser mal wieder nach Anstrichmitteln gerochen. Ekelhaft! Ansonsten koennte man sich hier ja direkt wohlfuehlen. Die Luft ist feucht und warm, das Wetter dunstig, aber mit Sonne! Im Garten explodieren die Pflanzen und ich finde, dass man hier tatsaechlich um diese Jahreszeit das Gras wachsen sehen kann.
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Donnerstag, September 14, 2006

Regentag





its raining. Even here raining means more calm. More peaceful.


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Sonntag, September 10, 2006

allgemeine Zustandsbeschreibung

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Kalt ists gworden. Und die Shanghaier nutzen die kuehleren Temperaturen um endlich die geliebten langen Hosen und Jacken aus dem Schrank zu holen! Noch wuerden die meisten Deutschen hier in T- Shirt und kurzer Hose rumlaufen, da sieht man bereits Jacken und Pullover das Stadtbild dominieren. Die Schwimmbaeder schliessen puenktlich zum 15ten September, auch wenn es untertags immer noch bis 30 Grad warm werden kann. Man hat den Sommer jetzt offiziell fuer beendet erklaert. Mir gefaellt aber September und Oktober besonders gut! Ich kann im T-Shirt im Garten sitzen, brauche keinen Sonnenschirm mitnehmen, wenn ich rausgehe und meistens auch keine Jacke. Den ganzen Tag ueber sind die Fenster geoeffnet, die Klimaanlage wird nicht benutzt. Die Luft ist relativ trocken, so dass ich mich klimamaessig fast wie im deutschen Sommer fuehle. Wie gemuetlich!

Ich finde das Wetter sehr wichtig und interessant. Mein Lieblingsthema. Ansonsten koennten wir auch jetzt zum zweit wichtigsten Thema des Tages uebergehen: das Essen! Leider ist mein Mann heute in Peking und kann mich nicht zum Essen einladen. So muss ich entweder selber kochen oder alleine essen gehen. Von Montag bis Freitag kocht ja immer meine Haushaelterin. Sie kocht sehr gut. Einfache Anhuier Kueche, aber nach meinen Beduerfnissen veraendert. Das heisst: kein Glutamat, kein Schweinefleisch und nicht zu scharf und salzig. Fuer eventuelle Notfaelle habe ich immer Kaese im Kuehlschrank. Zur Not muss ich heute Spagetti machen. Oder Kaesebrot mit Obst essen. Das Obst muss ich aber erst noch in der kleinen Stadt einkaufen, in der wir wohnen.

Inzwischen gehoert diese Kleinstadt ja zu Shanghai, aber sie ist doch relativ ausserhalb und hat noch ziemlich laendlichen Charakter.


die Stadt fahre ich mit meinem schicken, neuen bei Shanghai-Declathon gekauften Fahrrad, das uebrigens dunkelblau ist und eine Dreigangschaltung hat.


Auf dem Foto seht ihr einen Taxifahrer, der mein Fahrrad ausprobiert. Fahrraeder haben hier grundsaetzlich kein Licht, deswegen traue ich mich nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Strasse.


Hier ist noch ein Foto von meiner Obstverkaeuferin mit ihren Kindern und ihrer Mutter.


Das schwimmende Essen habe ich am Eingang des Marktes fotografiert.


Ich habe heute abend doch nicht Spagethie gemacht. Ich konnte mein Essen auch nicht fotografieren, wie es sich eigentlich gehoert, weil ich es so schnell aufgegessen habe, dass einfach keine Zeit mehr war den Fotoapparat zu holen. Zu einem anstaendigen Essen gehoert notwendigerweise ein anstaendiger Abwasch. Ich habe zwar versucht so wenig Teller wie moeglich zu verschmutzen, aber trotzdem: es bleibt einem nichts erspart.....

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